Dabei galt das Interesse gar nicht so sehr dem äußeren Erscheinungsbild, sondern vor allem den inneren Werten, die dort verbaut werden: Mit dieser Bauweise hofft man, ältere Wohnblocks, die in den Sechziger- und Siebzigerjahren in großer Zahl und sehr billig hochgezogen worden sind, energietechnisch hoch effizient zu machen. Dabei gibt man sich nicht mit Einsparungen zufrieden, sondern man will ein Haus schaffen, das unterm Strich mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. So etwas gibt es bei Neubauten, aber bisher nicht bei Althaussanierungen, wie Karl Höfler erläuterte.
Höfler ist Leiter des Bereiches „Nachhaltige Gebäude“ bei der Firma AEE Intec in Gleisdorf. Diese hat gemeinsam mit der Technischen Universität Graz und einer Reihe von Firmen die theoretischen Grundlagen und auch die technische Umsetzung entwickelt. „Diese Vorbereitungen laufen seit zweieinhalb Jahren, jetzt geht's endlich an die Umsetzung“, freute er sich.

Das Bestandsgebäude in der Johann-Böhm-Straße vor der Sanierung. Foto: Nussmüller
Das Wohnhaus in der Johann-Böhm-Straße umfasst 32 Wohnungen auf vier Geschossen. 200 m² Solarzellen und bis zu 1000 m² Fotovoltaik-Module werden im Jahresmittel mehr Energie erzeugen, als verbraucht wird.
Höfler erläuterte die Bedeutung, die dieses Pilotprojekt noch bekommen soll: „Wenn wir die EU-Ziele beim Energiesparen erreichen wollen, dürfen wir nicht nur auf den Neubau setzen, sondern müssen bei der Sanierung ansetzen.“ Dabei geht's auch um die Kosten, die Effizienz und die Bauzeit: Die Elemente werden vorgefertigt und dann zügig an den Fassaden montiert - und zwar im Hochformat. Wenn innen keine größeren Umbauten nötig sind, können die Menschen während der Sanierung auch in den Wohnungen bleiben. Zwei Jahre lang wird man das Projekt genau beobachten, ob auch alle Prognosen eintreffen.
Insgesamt kostet die Sanierung um die vier Millionen Euro.
Quelle: Kleine Zeitung
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