Ein Selbstversuch zeigt die Vorteile und Tücken des „intelligenten“ Eigenheims.
Smart Home © baulinks.de<br />


Gero Dude, ein Mitarbeiter des deutschen Schalterspezialisten Wago, lebt seit acht Jahren in einem sogenannten Smart Home. Damit ist er einer der längstdienenden Experten auf diesem Gebiet. Im Rahmen der Holzhaus-Tage in Bad Ischl Anfang Oktober stellte er seine Erfahrungen vor.
Sein Ziel: „Lebenszeit sparen! Ich habe mir ausgerechnet, wie viele Stunden ich pro Jahr für das Öffnen und Schließen meiner Rollläden verbrauchen würde. Es sind hunderte Stunden. Ich spare mir also viel Lebenszeit, wenn ich das nicht mehr selbst machen muss“.

So würden zwar mittlerweile in vielen Häusern die Rollläden elektronisch gefahren, häufig aber ohne zentrale Schaltung. „Aber erst durch die automatische Steuerung ergeben sich die wirklichen Vorteile. Die Rollläden öffnen und schließen sich abhängig von der Außenhelligkeit und Temperatur“, so der Elektronik-Spezialist. Auf diese Weise können sich Jalousien abhängig von der Jahreszeit, Tageszeit oder Außenhelligkeit differenziert schließen bzw. öffnen. „Wir haben eine zentrale Steuerung für alle Gebäudefunktionen pro Etage eingesetzt“, so Dude. „Gerade die Elektronik stellt bei der Gebäudeautomation den kostenintensivsten Teil dar.“

Nachteile stellen der größere Anteil an Verdrahtung und die Unberechenbarkeit des Menschen dar: So kann es passieren, dass man bei einer Gartenparty vergisst, nach innen zu gelangen bevor sich die Jalousien ganz geschlossen haben. Denn die elektrischen Vorhänge fahren steuerungsgemäß bei Dämmerung runter.

Oder: Nichtwissende Gäste drücken den „roten“ Knopf (Zentral-Stromschalter) und das Haus stellt auf „Notmodus“ um. Einfach weil sie den Schalter verwechselten. Die Lösung: Der Zentralschalter wurde mit einer 2-Sekunden-Tastzeit ausgerüstet.

Und es braucht einen Fachmann, der mit der Programmiersoftware umgehen kann. Das kann jedoch der Elektromeister aus dem eigenen Dorf i.d.R. nicht leisten.“


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