Ein Team der deutschen Hochschule München entwickelt zusammen mit einem Seilbahnbauer und Forschenden der TUM ein neuartiges Gezeitenkraftwerk.

Die Ähnlichkeit mit einem Schlepplift ist kein Zufall - die Idee für das Projekt stammt von den Inhabern des Schleppliftbauers enrope. Foto: Paul Zenner

Angetrieben wird das Kraftwerk von kleinen Strömungsprofilen, die - ähnlich wie Bügel am Schlepplift - an einem Endlos-Seil befestigt sind, das über Umlenk-Rollen läuft. Diese sogenannten „Kites“ sind der Motor des Seilbahn-Kraftwerks: Anders als beim Skilift, bei dem die Umlenkrollen angetrieben werden, um das Seil zu bewegen, wird durch die Kites die Bewegung des Seils genutzt, um an den Umlenkrollen mit Hilfe von Generatoren Strom zu gewinnen. Die Kites richten sich durch ihr optimiertes Dresign stabil in der Strömung aus und „fliegen“ mit bis zu 1,5 Meter pro Sekunde durchs Wasser.

Der erste erfolgreiche Testlauf des neuartigen Gezeitenkraftwerks fand mit einem hundert Kilo schweren und 18 Meter langen Prototyp in der Nähe des Stauwehrs Hofham im Mittlere-Isar-Kanal statt - die Strömungsgeschwindigkeit im Isar-Kanal beträgt konstante 0,6 Meter pro Sekunde, das ist vergleichbar mit den Bedingungen, die man auch im Meer vorfindet. Der Test des Prototyps habe gezeigt, dass ein Gezeitenkraftwerk mit Seilbahntechnik grundsätzlich realisierbar ist- damit könnte die Technik einen Betrag zur Energiewende in Europa leisten, heißt es. (cst)

Hochschule München 

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