Ein internationales Forschungsteam hat untersucht, ob man ausgediente Elektrofahrzeug-Batterien sofort recyceln oder zunächst der Zweitnutzung zuführen sollte.

Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen die Bedeutung einer systemischen Planung der Batterielieferketten, einschließlich Produktion, Recycling und Zweitnutzung. Foto: Unsplash

Sowohl Recycling als auch die Verlängerung des Lebenszyklus durch Zweitnutzung sind wichtige Prinzipien der Kreislaufwirtschaft - doch was ist besser? Forschende der Universität Münster, der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle und des Lawrence Berkeley National Laboratory haben diese Frage nun am Beispiel des US-Bundesstaates Kalifornien untersucht. Die Modellrechnungen zeigen: In Kalifornien können bis 2050 rund 61 Prozent des Bedarfs an Batterien für Elektrofahrzeuge gedeckt werden, wenn alle Altbatterien aus E-Fahrzeugen recycelt werden und keine Zweitnutzung stattfindet. Mit dieser Strategie lassen sich zudem etwa 48 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen. Umgekehrt – wenn die Zweitnutzung priorisiert wird – lassen sich sogar 56 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß vermeiden.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass der Einsatz der alten Batterien als stationäre Energiespeicher langfristig wirkungsvoller zur Einsparung von Treibhausgasemissionen beiträgt als unmittelbares Recycling. Sie empfehlen daher für Länder mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien, Altbatterien aus Elektrofahrzeugen zunächst als stationäre Energiespeicher wiederzuverwenden. (cst)

Universität Münster

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