Wissenschaftler:innen haben Photovoltaik-Module entwickelt, die leicht genug sind, um auf klassischen Witterungsschutzsystemen für Sonderkulturen wie Obstbäumen aufgebracht zu werden.

Zu Zeiten im Jahr, in denen der Witterungsschutz nicht gebraucht wird, kann er unter den Solarmodulen eingepackt und verstaut werden. © Fraunhofer ISE / Foto: Lars Maurer

Gängige Agri-Photovoltaik-Anlagen stehen auf massiven, eigens für diesen Zweck erbauten Stahl-Unterkonstruktionen. Der Witterungsschutzanbieter VOEN und das deutsche Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE erproben auf einer Kirschanbaufläche in Oberschwaben ein alternatives Konzept. Genutzt werden dafür die bestehenden Unterkonstruktionen für Schutznetze und Folien - wegen der beschränkten Tragfähigkeit wurde ein geeignetes Leichtbau-Modulkonzept mit weniger als 5 Kilogramm Gewicht pro Quadratmeter und einer möglichen Leistung von 420 Kilowatt pro Hektar entwickelt.

Die errichtete Demonstrationsanlage überdacht zwei Reihen an Kirschbäumen mit einer Länge von circa 40 Metern. Mit einer eigens entwickelten Software wurde außerdem die optimale Modulgröße simuliert, bei der weiterhin gewährleistet bleibt, dass der Ertrag der Kirschbäume nicht durch Verschattung beeinträchtigt wird. Allein im Süden Baden-Württembergs stehen mehr als 5.000 Hektar Obstbäume unter Netz oder Folie - das Potenzial dieser Flächen könnte durch Agri-PV-Konzepte besser erschlossen werden, heißt es. Das Projektteam überwacht nun den Stromertrag der Anlage und den Ernteertrag der Kirschbäume über das Jahr hinweg und wertet die Daten Ende 2025 aus. (cst)

Fraunhofer ISE 

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