Ein Abbau der Treibhausgasemissionen um 30 Prozent bis 2020 sei für die Europäer ein realistisches Ziel und könne die Amerikaner zu vergleichbar ehrgeizigen Klimazusagen bewegen, sagte der chinesische Klima-Chefunterhändler Su Wei in Brüssel.


Ansonsten werde die EU die Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel verlieren und so auch die Einigung auf ein Klimaabkommen Ende 2010 in Mexiko gefährden. „Es gibt für die EU nur zwei Optionen: Sie beharrt auf dem 20-Prozent-Reduktionsziel und riskiert ein Scheitern der Gespräche, oder sie bewegt sich jetzt“, so Su Wei.  

Beim bereits gescheiterten Klimagipfel in Kopenhagen haben sich die Teilnehmerstaaten bisher lediglich darauf einigen können, dass die Erderwärmung bis 2050 auf 2 Grad begrenzt werden muss. Wissenschaftern zufolge müssten dazu die Emissionen auf der Welt bis 2020 um mindestens 25 bis 40 Prozent sinken.

Dänemark und Großbritannien dringen deshalb darauf, die Reduktionsziele, wie gefordert, einseitig zu erhöhen. Deutschland und die osteuropäischen Mitgliedsstaaten sind jedoch dagegen. Sie scheuen sich angesichts der Wirtschaftskrise vor einer verpflichtenden Zusage.

China selbst verweist auf seine bisherigen Anstrengungen: Die prosperierende Wirtschaftsmacht hat sich verpflichtet, verglichen mit 2005 den Treibhausgasausstoß je Einheit Bruttoinlandsprodukt um 40 bis 45 Prozent zu senken und den Anteil von Energie aus Kernkraft und erneuerbaren Quellen auf 15 Prozent zu steigern. Insgesamt würde das aber bedeuten, dass der chinesische Ausstoß steigt. Zusagen für neue Reduktionsziele gab es von chinesischer Seite in Brüssel nicht.

Um 207 Prozent sind die chinesischen C02-Emissionen seit 1990 gestiegen. In der übrigen Welt waren es lediglich 32 Prozent.

Quelle: FAZ
Foto: WL

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