Die Schindeltechnik wurde bereits in den 60er Jahren erfunden - doch erst die stark gesunkenen Kosten für Silicium-Zellen und die erfolgreiche Entwicklung leitfähiger Klebstoffe verhelfen der Schindeltechnologie nun zur industriellen Marktreife, informiert das ISE in einer Aussendung. Schindelzellen können aufgrund mechanischer Spannungen nicht konventionell verlötet werden, die Klebetechnologie ermögliche jedoch zuverlässige und robuste Schindelstrings: „Der Klebstoff kann die thermische Ausdehnung des Modulglases bei wechselnden Umgebungstemperaturen ausgleichen und ist außerdem bleifrei“, so das ISE.
Ein Stringer der Firma teamtechnik appliziert den elektrisch leitfähigen Klebstoff im Siebdruckverfahren und verschaltet die Zellstreifen mit hoher Präzision. Durch das Schindeln werden Zell-Zwischenräume vermieden, so dass sich die Modulfläche maximal für die Energieerzeugung nutzen lässt und ein homogenes, ästhetisches Gesamtbild entsteht. Im Vergleich zu herkömmlichen Solarmodulen ergibt sich die höhere Moduleffizienz zum einen durch die größere aktive Modulfläche, zum anderen entstehen keine Verschattungsverluste durch aufliegende Zellverbinder.
Mit den schmalen Zellstreifen können verschiedene Modulformate realisiert werden, das schaffe viel Spielraum für spezifische Anwendungen. „Ästhetik und die hohe Leistungsdichte werden die Schindeltechnologie vor allem in der Automobilbranche und der Gebäudeintegration vorantreiben“, meint Achim Kraft, Teamleiter Verbindungstechnologie am Fraunhofer ISE. „Europäische Modulhersteller fragen vermehrt nach anwendungsspezifischen Entwicklungen und Technologiebewertungen für geschindelte Solarzellen.“ (cst)
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
teamtechnik Maschinen und Anlagen GmbH
Neues Klebeverfahren für Solarschindeln
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Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE im deutschen Freiburg hat eine Klebetechnologie zur Verschaltung von Silicium-Solarzellen für die industrielle Produktion von Schindelmodulen entwickelt.