Bei der diesjährigen Intersolar Messe vom 20. bis 22. Juni in München glänzten viele Player der PV-Branche durch innovative Details. Ein Hype galt außerdem den Hybridmodulen.
Key Account Manager Fabrice Bordet von GREENoneTEC jubelt übelt die Zukunft der Photovoltaic. Foto: Starmühler
Rund 47.000 BesucherInnen trafen sich an den drei Tagen zu Austausch, Kauf, Networking und Trend-Hunting in der Münchner Messe. Ganz klarer Schwerpunkt war die Photovoltaik. Ihr galt auch der Ruhm beim Intersolar Award.

Drei Trends – zu finden bei beispielsweise folgenden drei Unternehmen – machten dabei auf sich aufmerksam:

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Vertriebsleiter Martin Fasold (li.) und Key Account Manager Fabrice Bordet von GREENoneTEC zeigen das Hybridmodul, das im September auf den Markt kommen soll. Foto: Simone Steurer/Starmühler

Zwei-in-eins-Panel
Ein PVT-Hybrid-Panel bringt das Kärntner Unternehmen GREENoneTEC im September 2018 auf den Markt. Das Modul mit dem Namen FK6164 kombiniert Solarthermie und Photovoltaik und ist als platzsparende Alternative für beide Energieformen gedacht. „Das bedeutet, unten fließt die Solarflüssigkeit hindurch und darüber liegen die PV-Zellen“, erklärt Fabrice Bordet, Key Account Manager bei GREENoneTEC.

Das Warmwasser wird dadurch bis zu 50°C erhitzt und kann so für die Vorwärmung für Schwimmbäder und Großanlagen dienen oder in Kombination mit einer Wärmepumpe noch weiter erhitzt werden. „Zudem wird durch die effiziente Zellkühlung der Stromertrag der PV-Module erhöht“, weiß Bordet. Der Solarertrag liegt somit laut Unternehmen bei 280 Wp Strom und 600 Wp Wärme.

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Maximilian Schurade, Director of Technical Marketing Support bei Q Cells, präsentiert stolz den Gewinner des Intersolar Award 2018. Foto: Simone Steurer/Starmühler

PV-Gewinner in drei Schritten
Bei der Intersolar konnte man die unterschiedlichen Innovationen der PV-Technologie bestaunen. Ein Solarmodul überzeugte die Intersolar-Award-Jury aber besonders: das Q.PEAK DUO-G5 des deutsch-koreanischen Unternehmens Hanwha Q Cells. Drei Dinge machen den „Intersolar Award 2018/Photovoltaics“-Gewinner laut Maximilian Schurade, Director of Technical Marketing Support bei Q Cells, so besonders:

„Erstens arbeiten wir mit der 6-Busbar- statt 4-Busbar-Technologie, das heißt, der geringere Abstand zwischen Busbars sowie zusätzliche Leiterbahnen ermöglichen eine um 0,5 % erhöhte Leistung. Zweitens hat das Modul Halbzellen, die den internen Strom im Modul halbieren und dadurch elektrische Verluste um 75 % reduzieren. Dadurch wird die Leistung wiederum um 3 % gesteigert.

Und drittens setzen wir Drähte statt flacher Lötbänder ein, was die Breite an sich sowie die Verschattungsbreite reduziert. Runddrähte reflektieren außerdem das Licht zurück auf das Modul, senken die Verschattung signifikant und steigern die Leistung um weitere 2 %.“

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Alban Heßberger von 2Power zeigt die in Kooperation mit Nelskamp entwickelten Module für Strom und Wärme. Pluspunkt: Sie lassen sich optisch gut in ein Ziegeldach integrieren. Foto: Simone Steurer/Starmühler

„Ziegel“ als Strom- und Wärmeproduzent
Architektur und Solarenergie ästhetisch ansprechend zu verbinden, ist eine der Herausforderungen für Planungsbüros. Die Firma Dachziegelwerke Nelskamp in Schermbeck entwickelt daher seit drei Jahren in Kooperation mit dem Unternehmen 2Power PV-Dachziegel und Solarsysteme, die sich unauffällig in das Gesamtbild eines Gebäudes integrieren lassen.

Neben Dachziegeln mit anschraubbaren PV-Modulen gibt es seit 2018 das „MS 5 2Power“. Ein schwarzes, längliches Solarmodul, das optisch mit dem Ziegeldach eine Einheit bildet. Es hat eine Breite von acht Ziegeln und eine Leistung von 120 Wp. „Die Besonderheit ist, dass es sich um ein Kombimodul für Strom und Wärme handelt“, sagt Alban Heßberger, Managing Director bei 2Power in Kleinostheim. „Im Sommer gewinnt man so Wärme bis zu 65°C. Und für den Winter hat das Modul eine Schnee-Abtaumöglichkeit.“

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