Noch zahlen in Österreich die meisten E-Auto-Besitzer mit Ladekarten ihren „Tank“. Neue Systeme der Lade- und Bezahltechnik sind allerdings bereits am Markt und sollen den Vorgang gänzlich unkompliziert machen.
Wie E-MobilistInnen in Zukunft laden und zahlen werden, versuchen Unternehmen und Start-Ups bereits herauszufinden. Foto: Leaseplan
In Österreich laden im Eigenheim derzeit viele E-Autos entweder an einer wandmontierten Wallbox (es gibt auch sogenannte "intelligente Wallboxen", die beispielsweise vom Land Oberösterreich speziell gefördert werden), oder auch einfach an haushaltsüblichen Steckdosen, auch wenn diese Art des Ladens nicht für die Dauerbelastung über Stunden geeignet ist. Meistens geschieht das Laden über Nacht, ruhig und gelassen. Wer seine Akkus schneller füllen will, benötigt Schnell-Ladestellen. Die Bezahlsysteme für öffentliche Ladepunkte funktionieren derzeit meist über Ladekarten der verschiedenen Anbieter, was zu einer Vielzahl von Ladekarten führt(e). Organisationen wie der ElektroMobilitätsClub Österreich mit Sitz in Altenberg bei Linz versuchen eine Vereinheitlichung und bieten ihren Mitgliedern Ladekarten an, mit denen an Ladepunkten von unterschiedlichen Anbietern geladen und bezahlt werden kann.

Ladekarten-Chaos
Die Zukunft des Strom-Bezahlens scheint aber nicht in den Karten zu liegen. Verschiedene neue Bezahlarten beginnen sich im Moment zu etablieren. Das holländische Unternehmen Elaadnl etwa will Kryptowährungen einsetzen, um die Vernetzung der Energie-Lieferungen und -Verbräuche zu beschleunigen. IOTA heißt die Währung, die das Liefern und Verbrauchen zwischen den Marktteilnehmern regelt. Damit werden die ohnehin schon gescheiten Ladesäulen noch eine Spur intelligenter. Über die Erfahrungen des Unternehmens Elaadnl sowie das Konzept von Smart Solar Charging spricht Geschäftsführer Baerte de Brey am 2. März in einem Vortrag bei der Konferenz „E-Mobilität & Smarte Gebäude“ in Wels.

Das E-Auto bezahlt selbst
Ebenso am Podium vertreten ist dort Rami Syväri vom finnischen Unternehmen Fortum in Espoo. Dieses managed seit 2011 das größte Ladenetzwerk in Nordeuropa und bietet mit der Plattform „Charge & Drive“ einen Cloud-basierten Service für schnelles Laden und Bezahlen an. Abgerechnet wird hier über SMS, RFID tag oder eine Web-Applikation. Brancheninformationen zufolge soll es aber in Zukunft noch leichter gehen, sein Geld an Ladestellen loszuwerden. Nämlich wenn das E-Auto so intelligent ist, dass es die Stromrechnung nach dem Laden selbst bezahlt.

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