Laut einer Untersuchung amerikanischer Forscher der Columbia University hat Verdunstung als Energiequelle enormes Potential.
Noch ist die Technologie nicht bereit für den großflächigen Einsatz. Foto: Central Arizona Project
Bereits vor zwei Jahren hat das Team von Ozgun Sahin an der Columbia University ein Verfahren zur Nutzung der Energie, die in Verdunstung enthalten ist, entwickelt. „Dabei kommen spezielle bakterielle Sporen zum Einsatz, die sich ausdehnen und wieder kontrahieren, während sie Wasserdämpfe in der Luft aufnehmen. Diese oszillierende Bewegung kann genutzt werden, um daraus elektrische Energie zu gewinnen“, berichtet „Trends der Zukunft“. Mit ihrem Verdunstungs-Energie-System sei es damals gelungen, ein Mini-Auto anzutreiben.

Nun haben die Wissenschaftler das Verdunstungs-Energiepotential in Seen und Wasserreservoirs der USA untersucht: 325 Gigawatt Energie könnten erzeugt werden - 70 Prozent des Verbrauchs in den USA. „Realistisch sind diese 70 Prozent natürlich nicht“, relativiert „Trends der Zukunft“. Denn um diesen hohen Anteil zu erreichen, müsste die Technik bei jedem größeren Gewässer in den USA eingesetzt werden - was die Gewässer einerseits dem Zugang der Öffentlichkeit entzöge und anderseits auch schwer voraussagbare Folgen für das Wetter hätte.

Die Umwandlung spezifischer Gewässer in Verdunstungs-Kraftwerke sei aber durchaus möglich, heißt es weiter. „Diese könnten dann aus dem verdunstenden Wasser erneuerbare Energien gewinnen und dabei durchaus mit vergleichbaren Windfarmen oder Solarkraftanlagen mithalten.“ Der große Vorteil der Technolgie: Verdunstung findet immer statt, sodass keine aufwändige Zwischenspeicherung wegen schwankender Verfügbarkeit nötig wird. Außerdem könnten etwa 50 Prozent des verdunstenden Wassers aufgefangen und für andere Zwecken benutzt werden.

Bericht „Trends der Zukunft“

Columbia News 

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