Kommentar von Herbert Starmühler
Herausgeber energie:bau Magazin

KOMMENTAR – Warum Photovoltaik und Stromspeicher die dezentrale Energiewende einläuten und die Stromnetze entlasten.

Wärme entweicht aus den Häusern, auch heiße Luft entströmt den Diskutanten bisweilen. Je nach Standort der Argumentation. Foto: Herberz Starmühler

Völlig unterschätzt wird derzeit die dezentrale Stromspeicherung. Sie sollte viel stärker staatlich präferiert und gefördert werden.

Warum?

Die Nutzung von PV+Speicher ist DIE Lösung. Eine Holzheizung passt dann wunderbar dazu. Wobei es möglichst große PV und möglichst große Speicher sein sollten. Das haben auch die Energieversorger erkannt: Sie lassen nun – als Besitzer der Energienetze – vielerorts nur noch 4 kW Einspeiseleistung zu. Denn Verwender von PV+Speicher sind jene ungeliebten Kunden, die immer weniger einzahlen. Allerdings: Mit sehr kleinen PV-Anlagen geht die Rechnung nicht auf. 4 kWp sind zu wenig, das zahlt sich nicht aus.

Die Energiewende braucht dezentrale Lösungen

Also bauen die heutigen Pioniere der Energiewende autarke Lösungen, die groß sind und fast keinen Netzbezug benötigen. Denn die Netze bleiben noch Jahrzehnte zu schwach.

Im Gegenteil zur Predigt GEGEN das Energiesparen, wie es der niederösterreichische „Energie-Rebell“ Wolfgang Löser favorisiert (weil die Sonne eh unermesslich viel Energie hergibt) plädieren wir hier FÜR die sparsame bzw. effiziente Nutzung Erneuerbarer Energie. Es wäre auch eine Wohltat, wenn sich die saturierten und überreichen Gesellschaften wieder ein bisschen vernünftiger verhielten.

Sanieren der Häuser, Speicher einbauen

Wir brauchen nicht so viele neuen Windkraftfarmen und riesige Photovoltaikfelder in der Landschaft und auf den Bergen, solange nicht wenigstens die Hälfte der Häuser gedämmt ist und PV-Module auf Parkplätzen und Industriedächern und Bauernhof-Scheunen und Schulen picken. Plus Speicher. Dass Wärmepumpen in schlecht gedämmten Häusern auch funktionieren ist richtig, aber gescheit ist es nicht.

Regierungs-Hochrechnungen fragwürdig

Noch etwas wird immer klarer: Die Regierungs-Hochrechnungen und -Simulationen der Energieverbräuche 2030 und 2040 etc. sind zu vergessen. Warum? Zeigen Sie mir eine Grundlage der österr. Klimastrategie, in der die skizzierten Heimspeicher vorkommen!

Herbert Starmühler

Dr. Herbert Starmühler

Herausgeber energie:bau Magazin

ist Herausgeber dieser Publikation energie-bau.at und verschiedener Fachmagazine im Bereich Technik, Architektur und Energieeffizienz. Als seit Jahren leidenschaftlicher E-Auto-Fahrer und Bezieher eigenen Sonnenstroms ist der Journalist jederzeit für innovative Ideen zu begeistern und holt sich beim Networken gerne Inspiration für neue Projekte.