Mir wurde das Thema seit der ersten Erdölkrise von 1973 bewusst, als ich damals mit 18 Jahren, an der Dorftankstelle keinen Diesel für unseren Traktor mehr bekam,.. es ließ mir keine Ruhe und suchte immer wieder Lösungen, wie 1987 , als wir eine Exkursion in die Steiermark machten und in der Landwirtschaftlichen Fachschule die erste Biodiesel Erzeugung besichtigten – die der Pionier Karl Totter damals bereits initiiert hatte https://www.biomasseverband.at/wp-content/uploads/14.10_Totter.pdf
1996/97 wurde der Dieselpreis wieder einmal kräftig erhöht, von damals ca 5-6 Schilling auf fast 10 Schilling.
Der Diesel-Verbrauch unseres landwirtschaftlichen Betriebes lag damals bei ca 10 000 Liter pro Jahr, also eine gewaltige Preissteigerung, die ich mir einfach nicht mehr gefallen lassen wollte und mich ernsthaft bemühte, Lösungen zu finden, um endlich aus der Abhängigkeit der Energiekonzerne los zu kommen.
Geburtsstunde zu unseren Energieautarken Bauernhof
Das war letztendlich die Geburtsstunde zu unseren Energieautarken Bauernhof, mit dem Ziel: völlige (fossile) Energie-Unabhängigkeit ohne Energiekosten. Heute haben wir Gratis-Energie im Überfluss und seit fast 25 Jahren keine Energiekosten mehr, im Gegenteil sogar ein Einkommen aus den Stromerlösen.
Seit Jahren kannte ich damals bereits Josef Gugerell, ein passionierter Bodenkundler und ganzheitlich denkender Bauer, den ich auf Bodenseminaren und Feldbegehungen kennen lernte, der damals bereits mit seinem Mitsubishi Pajero mit kaltgepressten Sonnenblumenöl fuhr, der sein Fahrzeug von der Firma Elsbeth aus Deutschland auf den Betrieb mit Pflanzenöl umrüsten ließ
Nutzung von Pflanzenöl
Als KFZ Meschanikermeister verstand ich sofort, was bei der Nutzung von Pflanzenöl erforderlich ist und kaufte mir bei Fa. Elsbeth die ersten Umrüstsätze für unsere PKWs, siehe da es funktionierte tadellos, kurzerhand wurden alle unsere Traktoren innerhalb weniger Tage ebenfalls auf den Betrieb mit Pflanzenöl umgerüstet. Sie funktionieren bis heute ohne Störung mit sogar besserer Leistung und weniger Verbrauch, zur vollsten Zufriedenheit.
Parallel dazu lernte ich den Direktor der LFS Tulln, Josef Meisl kenne, bei dem ich die Herstellung von Pflanzenöl mit bester Qualität, erlernte, (und vieles mehr ) das für einen dauerhaften, störungsfreien Betrieb unerlässlich ist.
Kennenlernen eines bestens gekleideten Herren
Ca. 1998 beteiligte ich mich bei der WK Simonsfeld, und besuchte die erste Vollversammlung. An meinem Tisch saß ein bestens gekleideter smarte Herr, der während eines Vortrages immer wieder zum Podium rief und den Vortragend ständig ausbesserte. In der Pause fragte ich diesen Herrn, ob er mehr über die Energiewende, wisse. Natürlich hatte ich das Riesenglück, den Mitbegründer des Wiener Eurosolarstammtisches, Ing. Franz Niessler, kennen zu lernen, der, wie ich mit der Zeit herausbekam, zu den besten der Welt zählte.
Es gab monatliche Treffen in Wien, im Restaurant Smutny, die für mich weiter lebensbestimmend wurden. Dort fiel mir bereits der gigantische Wissensvorsprung über Erneuerbare Energien auf, über die Energiewende, die in der übrigen Bevölkerung in diesem Ausmaß noch nirgendwo bekannt war.
Vielfältigste Themen zur Energie
Mich faszinierte die vielfältigsten Themen zur Energie dessen Zusammenhänge und Auswirkungen in allen Bereichen. So sehr, dass ich jeden Monat den Besuch an diesen Stammtisch als „Pflichttermin“ für mich festlegte. Dabei lernte ich Niessler besser kennen und sehr schätzen, mit seinem enormen Wissen Mut, Geradlinigkeit und Unbestechlichkeit, war er ein wahrer Leuchtturm für die gesamte Menschheit.
Hermann Scheer der große Visionär
Durch Niessler lernte ich Dr Hermann Scheer kenne, den großen Visionär, der uns alle in der Überzeugung und Notwendigkeit für eine rasche Energiewende derartig begeisterte und stärkte, das wir genau diesen Weg der Bürgerenergiewende unbeirrt umsetzen wollten – womit wir innerhalb eines halben Jahres bereits 2002/2003 völlig energieautark wurden.
Die Begeisterung und das Interesse vieler Menschen war derart groß, das wir, Franz Winter, Josef Gugerell und ich seit 2003 hunderte Vorträge, Veranstaltungen, Seminare abhielten. Besonders oft auch im europäischen Kompetents- Zentrum für EE, in der Landwirtschaftlichen Fachschule Tull mit Dir Josef Meisl.
Wegbegleiter Franz Niessler und Herman Scheer
Ein ständiger Wegbegleiter waren für mich vor allem Franz Niessler und Herman Scheer, welche mir das Grundverständnis der Bürger-Energiewende mit einer enormen Wissensbreite zeigten, wovon ich bis heute noch immer beeindruckt bin.
Hermann Scheer und Farnz Nieesler sind bereits vor längerer Zeit verstorben, doch ihre Visionen und Gedanken zu realistischen Lösungen bestätigen sich mit jedem weiteren Tag. Leider auch die Schreckensszenarien, bei einer viel zu langsamen Umsetzung der Energiewende mit sofortigen Ausstieg aus allen fossilen und atomaren Ressourcen.
Gerhard Kaindl der Stammtisch-Koordinator bei Eurosolar
Einen meiner ganz treuen Wegbegleiter möchte ich hier ebenfalls erwähnen, Gerhard Kaindl, er war Stammtisch Koordinator bei Eurosolar, errichtete in Wien das erste Plusenergie Gebäude, bei dem er den Gasanschluss zu seinem Grundstück für immer entfernen ließ, zum völlige Unverständnis damals noch vieler Menschen, heute wissen wir, das Erdgas ebenfalls einer der schlimmsten Klimakiller ist. Gerhard begleitete mich auf meinen vielen Vorträgen und bereicherte diese immer wieder. Leider ist auch er bereits 2020 verstorben.
Alle ihre Ideen verbreiten sich weltweit rasend schnell, leider können Scheer, Niessler, Kaindl die Früchte ihrer Saat nicht mehr miterleben. Doch ihre Seelen sind immer mitten unter uns und bestärken uns in jeder Sekunde…. Danke an euch allen!