Doppelt so viele Pellets-, Scheitholz- oder Hackschnitzel-Heizungen wie im Vorjahr.

Neue Heizungen in Österreich 2024: Die Holzbranche gab Gas, Wärmepumpen legten ebenfalls zu. Grafik: VÖK

Der Österreichische Heizungsmarkt ist zufrieden: Die guten Rahmenbedingungen und Förderungen haben sich 2024 auch in den Zahlen niedergeschlagen.

Ernst Hutterer, stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung Österreichischer Kessel- und Heizungsindustrie (VÖK) gab in einem Pressegespräch auf der Welser WEBUILD-Energiesparmesse einen Marktrückblick auf 2024.

Rekordkurs der Holzheizungen

Die größten Zuwächse verzeichnen Holzheizungen, die ihren Absatz auf 28.850 Stück verdoppeln konnten. Steigende Preise bei Fernwärme, Strom und Öl haben den Trend zur eigenen Holzheizung massiv unterstützt und konnten damit den starken Rückgang im Vorjahr überkompensieren. Der Absatz an Holzheizungen erreichte damit fast das Niveau vom Rekordjahr 2022.

Kaum mehr neue Ölheizungen

Das schlägt sich auf den Absatz von Öl - Brennwertkesseln mit einem Rückgang von über 30 Prozent auf weniger als 1.000 Stück nieder (in Österreich sind diese immer noch erlaubt).

Heizungswärmepumpen stiegen mit einem Plus von sechs Prozent auf 45.900 Stück. Dies bedeutet gegenüber Vor-Pandemie Niveau eine Verdoppelung des Absatzes – lediglich der Einbruch im Neubau verhinderte einen noch stärkeren Anstieg. Brauchwasserwärmepumpen sind mit minus 20 Prozent rückläufig, allerdings auf einem hohen Niveau. Bei Gasheizungen hat sich der Absatz mit rd. 30.000 Geräten auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres stabilisiert. Mangels leistbarer oder technisch machbarer Alternativen werden Altgeräte erneuert, die Sorge um Versorgungsengpässe hat sich gelegt.

Schon 70 % Heizgeräte für regenerative Energien

Die großzügigen Förderungen hätten 2024 viele Menschen motiviert, ihr persönliches Heizungsprojekt zu realisieren und auf eine klimafreundliche Pellets- oder Hackgutheizung oder eine hocheffiziente Wärmepumpe umzusteigen. Die klare Kommunikation der Förderhöhe und die unkomplizierte Registrierung haben sicherlich dazu beigetragen, dass Österreich zu den Europameistern bei der Wärmewende zählt: Der Anteil regenerativer Wärmesysteme – also Holzheizungen und Wärmepumpen – beträgt in Österreich mittlerweile fast 70 Prozent!

Europa hinkt hinterher: Nur 20 Prozent regenerativer Systeme

Im europäischen Durchschnitt zeigt sich ein nahezu umgekehrtes Bild: Dort wurden lediglich 20 Prozent regenerativer Systeme abgesetzt. Favorit ist in den meisten Ländern die Brennwerttechnologie basierend auf Gas. Manche Projekte konnten im Vorjahr nicht realisiert werden, weil die potenziellen Sanierer keine Zwischenfinanzierung erhalten haben. Hier könnte eine leicht modifizierte Abwicklung bei der Förderstelle oder eine Änderung der Vorgaben für Bankfinanzierungen Abhilfe schaffen.

Quelle: VÖK

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