Eine Analyse zeigt, dass das deutsche Bundesland Berlin bis zu zehn Prozent seines zukünftigen Wärmebedarfs aus Abwärme decken könnte.

Abwärme entsteht etwa in Rechenzentren, Großbäckereien oder Kaffeeröstereien, aber auch U-Bahn-Stationen und -Tunnel und zukünftig die Wasserstofferzeugung seien laut IÖW wichtige Quellen. Foto: Unsplash/S. Widua

Wissenschaftler:innen des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) haben die Abwärmepotentiale mittels Unternehmensbefragung und Experteninterviews ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass das gesamte Abwärmepotential akutell bei knapp 1.200 Gigawattstunden pro Jahr liegt. Bis 2045 sei damit zu rechnen, dass jährlich 3.800 Gigawattstunden Abwärme in Berlin entstehen - davon ausgehend, dass die Hälfte genutzt werden kann, könnte Abwärme rund zehn Prozent des zukünftigen Wärmeverbrauchs decken, heißt es.

In Berlin liege Abwärme vor allem auf einem niedrigen Temperaturniveau bis 65 °C vor, doch selbst niedrige Temperaturen können für die Wärmeversorgung nutzbar gemacht werden, wenn die Temperaturen durch Wärmepumpen angehoben werden. Damit die vorhandene Abwärme möglichst schnell und umfassend erschlossen werden kann, sei es allerdings nötig, dass das Land Berlin sich strategisch auf den Weg macht, Abwärme schnell in die Wärmeversorgung zu integrieren, so das IÖW. (cst)

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