Im Rahmen des Sanierungskonzeptes Energiesprong soll eine verstärkte europaweite Kooperation zu neuen, breitenmarktfähigen Lösungen führen.

Allein in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden müssen in den kommenden dreißig Jahren rund 43 Millionen Wohnungen saniert werden, um die EU-Klimaziele für 2050 zu erreichen. Foto: dena / Frank Hanswijk, Wohnungsunternehmen SSW, Konsortium De Verduurzamers

Der Energiesprong-Net-Zero-Standard steht für klimaneutrale, moderne und komfortable Wohnungen: Jedes Haus produziert dabei im Jahresmittel so viel Energie, wie es für Heizung, Warmwasser und Haushaltsgeräte braucht. Geld, das für Energiekosten und Instandhaltung ausgegeben worden wäre, fließt in die Refinanzierung der Sanierung. Die Lebenshaltungskosten der Bewohner sollen dabei nicht steigen und die energetische Qualität sowie der Innenraumkomfort für bis zu 30 Jahre garantiert werden, so die Deutsche Energie-Agentur dena, die Energiesprong in Deutschland koordiniert, in einer Aussendung.

Weltweit wird Energiesprong durch Marktentwicklungsteams vorangetrieben - die Teams aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden schließen sich nun zusammen, um Nullenergie-Sanierungslösungen für Mehrfamilienhäuser in Nordwesteuropa zu entwickeln. Im Rahmen des EU-Förderprogramms Interreg NWE „Mustbe0“ werden mehrere Prototypen – großteils in Deutschland - mit insgesamt 415 Wohneinheiten umgesetzt, die den Breitenmarkt für schnelle, qualitativ hochwertige und bezahlbare Nullenergie-Sanierungen vorbereiten sollen.

Ein wesentlicher Bestandteil sind dabei industriell vorgefertigte, maßgeschneiderte Elemente für Fassaden und Dächer mit vollständig integrierten Energiesystemen, mit denen die Dauer der Sanierungsarbeiten von mehreren Monaten auf wenige Wochen reduziert wird. Zudem ergebe sich mit steigenden Stückzahlen ein enormes Kostensenkungspotenzial, heißt es weiter. „Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen wir den Sanierungsprozess neu denken und bei garantierter, gleichbleibend hoher Qualität deutlich schneller und günstiger werden“, sagt Uwe Bigalke, Leiter des Energiesprong-Marktentwicklungsteams bei der dena. „In den kommenden dreieinhalb Jahren werden wir auf dieser Grundlage anhand der Prototypen eine breitenmarktfähige Net-Zero-Sanierungslösung entwickeln, die sich auf zahlreiche Mehrfamilienhäuser in Nordwesteuropa übertragen lässt.“ (cst)

dena 

Webseite Energiesprong 

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter