Steirisches Leuchtturmprojekt will Vorbild für die Wärmewende in österreichischen Kommunen sein.

Die größte Freiflächen-Solarthermie-Anlage Österreichs wurde heute in Mürzzuschlag von der steirischen Umweltlandesrätin Ursula Lackner und dem Mürzzuschlager Bürgermeisters Karl Rudischer sowie Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, gemeinsam mit Stephan Jantscher, SOLID – Solar Energy Systems und Thomas Hochörtler, Stadtwerke Mürzzuschlag, sowie Vertretern des Green Energy Lab und AEE INTEC feierlich eröffnet. 7000 m2 Hochleistungskollektoren werden künftig mit 5 Megawatt Leistung rund 420 Wohnungen in Mürzzuschlag mit umweltfreundlicher Wärme aus der Sonne versorgen. In den Sommermonaten wird die in Mürzzuschlag benötigte Wärme künftig zur Gänze solar erzeugt. Das Projekt Großsolaranlage Mürzzuschlag liefert damit einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer ökologischen Wärmewende und ermöglicht es auch Fernwärmekund*innen an der Energiewende teilzuhaben. Finanziell unterstützt wird das Projekt aus Mitteln des Klima- und Energiefonds sowie des Landes Steiermark. Für ihre Vorbildfunktion wurde die Anlage bereits mit dem Energy Globe Styria prämiert und war auch Teil des Großforschungsprojekts ThermaFLEX, das im Juni 2023 mit dem Energy Globe Austria ausgezeichnet wurde.

LRin Ursula Lackner: Bedeutendes Projekt zur Transformation unseres Energiesystems.
Die Bedeutung des Mürzzuschlager Leuchtturmprojekts für die Transformation des Energiesystems in Richtung Erneuerbare Energien und die Erreichung der steirischen Klimaziele stellt die steirische Umweltlandesrätin Ursula Lackner in den Mittelpunkt ihres Eröffnungsstatements: „Die Energiekrise im letzten Winter hat nochmals deutlich unterstrichen, wie fatal die Abhängigkeit von Öl und Gas ist. Nicht nur für unser Klima, sondern auch für eine sichere Energieversorgung in unserem Land. Deswegen ist es so wichtig, dass wir den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern schaffen. Mit Projekten, wie der Solarthermie-Anlage in Mürzzuschlag machen wir in der Steiermark große Schritte am Weg zu mehr Energie-Unabhängigkeit, Klimaschutz und im Endeffekt auch zu einer leistbaren und sicheren Energieversorgung für die Steirerinnen und Steirer.“ Deshalb wird die Erweiterung der Groß-Solaranlage seitens des Landes Steiermark finanziell mit 280.000 Euro unterstützt.

SOLID-CEO Stephan Jantscher: Bewährtes Solarthermie-Konzept jetzt auf ganz Österreich ausrollen!
Solarthermie – die Nutzung von Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung – ist in Österreich seit Jahrzehnten erfolgreich im Einsatz. Das Solarthermie-Konzept als Ersatz für Öl und Gas entwickelt sich immer mehr zum internationalen Vorbild für eine zukünftige klimafreundliche Wärme- und Kälteversorgung in Städten aber auch ländlichen Gebieten.
„Erste solarthermische Großanlagen haben sich als Grundpfeiler auf dem Weg zu einer ökologischen Wärmewende bewährt. Nun gilt es, das Konzept auf ganz Österreich auszurollen. Neben klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen sind ausreichende Förderungen durch Bund und Land notwendig. So bekommen die Kommunen und Energieversorgungsunternehmen Planungssicherheit für die Umsetzung innovativer und nachhaltiger CO2-freier Alternativen zur Wärme- und Kälteerzeugung, wie der Solarthermie.“
betont Stephan Jantscher, Geschäftsführer von SOLID Solar Energy Systems.

Mürzzuschlag – e5-Gemeinde setzt auf großflächigen Fernwärmeausbau.
Die Stadtgemeinde Mürzzuschlag erhielt 2021 - nur zwei Jahre nachdem das dritte „e“ errungen wurde (maximal können 5 e erreicht werden) - von der Energie Agentur Steiermark das vierte „e“. Denn: Sparsamer und effizienter Umgang mit Energie, die Förderung erneuerbarer Energieträger wie die Großsolaranlage Mürzzuschlag sowie der sanften Mobilität und gelebter Klimaschutz durch zahlreiche Projekte zur Verringerung des CO2-Ausstoßes stehen auf der Agenda der Stadt Mürzzuschlag ganz oben. „Die Fernwärme in Mürzzuschlag stellt einen wichtigen Faktor zur Steigerung der Nachhaltigkeit in der Stadt Mürzzuschlag dar“, so der Mürzzuschlager Bürgermeister Karl Rudischer.

Die Stadtwerke Mürzzuschlag betreiben ein Fernwärmenetz mit einer Trassenlänge von etwa 15,3 Kilometern, das ganzjährig betrieben wird und neben vielen Privathaushalten auch Großkunden wie das Städtische Sportzentrum "VIVAX", das Landespflegezentrum, das Landeskrankenhaus Mürzzuschlag sowie das Bundesschulzentrum Mürzzuschlag versorgt. Weitere Ausbauprojekte werden in den nächsten Jahren umgesetzt. Bisher stammte die gelieferte Wärme bereits zu 85% aus regionaler Biomasse. Ziel der Stadtwerke Mürzzuschlag ist es, einen noch höheren Anteil an Erneuerbarer Energie bei gleichzeitig niedrigen Emissionen für ihre Fernwärmekund*innen zu realisieren.
„Wir streben an, ab 2025 den Anteil an erneuerbaren Energien auf annähernd 100% zu steigern, wobei die Solarthermie-Anlage auf der Mayerhoferwiese in den Sommermonaten einen wesentlichen Beitrag leistet“, freut sich DI Thomas Hochörtler von den Stadtwerken Mürzzuschlag.

So sieht es aus, wenn der Berg die Sonne für Warmwasser nutzt. Foto: Podesser