Das Forschungsprojekt „Mycobuild“ der deutschen Hochschule Hof will anwendungsreife Wärmedämmstoffe auf der Basis von Pilzgeflechten entwickeln.

Herkömmliche Dämmstoffe bestehen oft aus synthetischen oder mineralischen Materialien, die mit hohem Energieaufwand und schlechter Umweltbilanz hergestellt werden. Foto: Hochschule Hof

Die Produktion myzelbasierter Dämmstoffe, wie sie derzeit getestet wird, umfasst mehrere Schritte. Zunächst wird ein Substrat aus regional vorhandenen Pflanzenresten wie etwa trockenem Stroh vorbereitet, das als Nährboden für die Pilze dient. Darauf wird das Myzel einer ausgewählten Pilzart aufgebracht, dass sich innerhalb weniger Tage durch das Material hindurchwächst und es zu einem festen Verbundstoff verbindet. Anschließend wird das Material getrocknet, erhitzt und der Pilz somit inaktiviert. Getestet werden dabei verschiedeene Pilzarten - als besonders vielversprechend hätten sich zum Beispiel Austernseitling, Honiggelber Hallimasch, Fuchsiger Rötelritterling und Riesenporling erwiesen.

Bevor das Material als Dämmstoff verwendet werden kann, sind umfangreiche Tests notwendig. Bereits in der Rohform werden die Biegsamkeit, die Feuchtigkeitsaufnahme und die Wärmeleitfähigkeit geprüft, um sicherzustellen, dass die Platten den Anforderungen im Bauwesen genügen. Die Aufbringung einer mineralischen Deckschicht soll außerdem das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern und das Schimmelrisiko minimieren. Mittel- und langfristiges Ziel des Projekts ist es, die Forschungsergebnisse in eine industrielle Anwendung zu überführen: Entscheidend hierbei sei demnach, dass das Material in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Kosten hergestellt werden kann. (cst)

Hochschule Hof 

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