Die Sanierung einer ehemaligen Eisenbahnfabrik mitten in Wien ist mittlerweile eine „Sanierungs-Pionierin“.

Photovoltaik, Wärmepumpe, Fernwärme, Passivhaus-Dömmung > das reichte für die Auszeichnung in Gold. Foto: V+P - Wolfgang Tahler

Die Herstellung von Achsen und Fahrzeugteilen kann man immer noch erahnen. Das WUK, Kurzform für Werkstätten- und Kulturhaus, liegt an der Währinger Straße im 9. Wiener Gemeindebezirk und ist unverkennbar durch die charakteristischen, historischen Baukörper. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dieses Ensemble für die Maschinenfabriken Alsergrund von Georg Sigi errichtet.

In die Jahre gekommenes Haus

Nach der Nutzung als Fabrik veränderte sich diese im Laufe der Jahre, hin zum Lehr- und Forschungsbetrieb und weiter zum Kulturbetrieb, welcher seit Anfang der 1980er Jahre in dem Gebäudekomplex beherbergt ist. Das in die Jahre gekommene Haus bedurfte einer umfassenden Generalsanierung, die 2020 mit der Auslobung des Architekturwettbewerbs ihren Anfang nahm.

Vasko+Partner zeichnete als Generalkonsulent zusammen mit RAHM-Architekten als Architektur- und ARGE-Partner für die umfassende Modernisierung dieses historischen Gebäudes verantwortlich. Dabei wurden rund 12.000 m2 im Rahmen der Sanierung zukunftsfit gemacht.

Bedeutende Kultur-Institution

Das WUK ist eine bedeutende öffentliche Kulturinstitution. Es beinhaltet Bühnen, Galerien, Pro- beräume, Werkstätten sowie Räume für Initiativen und Vereine. Jährlich besuchen rund 200.000 Menschen das WUK.
Das Gebäude-Ensemble bot eine Vielfalt an Herausforderungen in der Projektbearbeitung und -abwicklung: Neben einer umfassenden denkmalgerechten Instandsetzung der Gebäudehülle beinhaltete die Planung von Vasko+Partner die grundlegende Erneuerung der TGA- Installationen und einer neuen Lüftungsanlage für den Veranstaltungssaal.

Neue Rampen und Lifte

Ein wesentlicher Teil der Arbeiten betraf die Optimierung hinsichtlich der Barrierefreiheit. Zur ungehinderten Erschließung wurden zwei Aufzugsanlagen und ein Plattformlift größtenteils im laufenden Betrieb errichtet, und die Zugänglichkeit der Gebäudeteile funktional optimiert. Die Sanitärgruppen wurden ebenfalls saniert und adaptiert, und die thermischen Eigenschaften des Gebäudes wurden durch die Dämmung der Geschoßdecken sowie eines Gründachaufbaus im Mittelhaus verbessert. Hierfür musste der Bestand des Mittelhauses statisch ertüchtigt werden. Für die energetische Sanierung wurden auf drei Dächern auch PV-Anlagen installiert.

Hier einige Daten zur Sanierung:

Heizung: 100% Fernwärme + Wärmepumpe (300 kW Gesamtleistung)

PV-Anlage
: 110 kWp (~100.000 kWh/Jahr)

Kühlung
: Passive Nachtlüftung + reversible Wärmepumpe (gleiches System wie für die Heizung, Leistung: ~40 kW)

Effizienz
: Dreifachverglaung der Fenster, Passivhaus-Dämmung, 100% LED-Beleuchtung, 30% weniger Stromverbrauch (~500.000 kWh/Jahr)

Mehr Infos im Datenblatt >> WUK-Sanierung 

(hst)

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter