Mit dem Campus der Medizinischen Universität Graz ist ein neues Universitätsviertel entstanden, das auf 82.000 m² der medizinischen Forschung und Lehre gewidmet ist. Der neue Campus befindet sich in unmittelbarer Nähe zum LKH-Universitätsklinikum Graz und baut sich modular an beiden Ufern des Stiftingbachs auf. Die Orientierung der Baukörper entlang des Tals erzeugt einen Frischluftkorridor für die Stadt Graz.
Heizen mit der Abluft aus Serverräumen und Laboren
Mit 163 Erdwärmesonden und 238 Energiepfählen (= thermisch aktivierte Borpfähle) wird der ausgeklügelte Laborbau im Sommer gekühlt und im Winter geheizt. Auch die Abluft aus Serverräumen und – zum ersten Mal in der Steiermark – auch aus Laboren wird zum Heizen genutzt. Beleuchtung und Beschattung des Gebäudes werden automatisiert gesteuert. 422 m² Photovoltaik auf den Flachdächern liefern 87 kWp.
Komplexes Raum- und Funktionsprogramm
Entworfen wurde der Campus von Riegler Riewe Architekten mit Sitz in Graz und Berlin. Sie haben auf einer verhältnismäßig kleinen Grundstücksfläche ein komplexes Raum- und Funktionsprogramm aus Hörsälen, Laboren, Büros und Seminarräumen sowie Mensa und Café untergebracht.
Der neue Campus der Medizinischen Universität Graz wurde für bis zu 5.000 Studierende sowie 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen Universität Graz konzipiert.
Eckdaten
Bauzeit Modul 1:
Juli 2013 – September 2017
Bauzeit Modul 2:
März 2019 – September 2022
Inbetriebnahme gesamter Campus:
Wintersemester 2023
Bruttogeschoßfläche Campus (Modul 1 und Modul 2):
82.000 m²
Investition Campus (Modul 1 und Modul 2):
rd. 370 Mio. Euro
Mieter und Nutzer:
Medizinische Universität Graz
Bauherr und Projektabwicklung:
Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
Architektur:
Riegler Riewe Architekten ZT Ges.m.b.H
Fotos: Campus der Medizinischen Universität Graz © David Schreyer
(hst)