Im November waren 16,7 Prozent der Unternehmen betroffen, nach 14,5 Prozent im Vormonat. „Zwar verfügen die Unternehmen noch über gut gefüllte Auftragsbücher, aber die immer weiter steigenden Baupreise, höhere Zinsen und geringere Fördermöglichkeiten belasten das Neugeschäft und führen bereits seit einigen Monaten zu auffällig vielen Stornierungen. Die Unternehmen sind sehr besorgt“, sagt ifo Forscher Felix Leiss in einer Aussendung des ifo.
„Die Geschäftsperspektiven im Wohnungsbau erscheinen finster“
Und weiter schreibt das Institut: Die Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr trübten sich nochmals ein. Mit minus 60,9 Punkten markierten sie einen neuen Negativrekord seit Beginn der Erhebung 1991. „Die Geschäftsperspektiven im Wohnungsbau erscheinen finster, eine Mehrheit der Unternehmen befürchtet Rückgänge im kommenden halben Jahr“, sagt Leiss weiter. Die Preispläne sanken nur leicht, von 51,0 auf immer noch sehr hohe 45,4 Punkte. „Trotz der bereits geschwächten Nachfrage müssen viele Betriebe auf weitere Preisanhebungen setzen, um die hohen Material- und Kraftstoffkosten an die Kunden weiterzureichen. Die Baupreise steigen weiter“, erklärt Leiss.
Tatsächlich haben viele Unternehmen der Baubranche in den vergangenen Wochen bereits neuerlich Preiserhöhungen zum Jahreswechsel annonciert. Die politischen Restriktionen bei der Kreditvergabe, allgemeine Teuerung und die Preissteigerungen der Energielieferungen erzeugen in der Gesamtheit offenbar ein Klima, das eher zwischen Aufgeben, Abwarten und Abspecken oszilliert. Ein Holzbaumeister und ein Malermeister in Niederösterreich sind sich im Gespräch mit energie-bau.at einig. 2023 wird schwierig, 2024 wird eine kleine Katastrophe für viele Betriebe in der Baubranche. In Deutschland UND in Österreich. Und wahrscheinlich auch noch in einigen anderen Ländern Europa.
(hst)