Ungebetene Gäste auf unzureichend bewachten Baustellen sind ein Problem – Rohstoffe sind teuer und der Arbeitskräftemangel macht vor keiner Branche halt. Wir sprachen mit Experten der modernen Diebstahlsprävention über Lösungsansätze.

PV-Anlage
Sicherung von PV-Anlagen wird immer wichtiger. Foto: Kooi

Solarparks, Windkraftanlagen, Baustellen oder Lagerflächen – es gibt zahlreiche Beispiele für unbeschützte Areale, die der Eigentümer gerne vor Unheil bewahrt sieht. Und wer in der Diebstahlsprävention tätig ist weiß - diese Branche hat zwölf Monate Hauptsaison. Eine aktuelle Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit und des Bundeskriminalamt bescheinigt: „Gemeinsame Untersuchungen des Kuratorium für Verkehrssicherheit und des BK haben gezeigt, dass 88 Prozent der Unternehmen von Baustellendiebstählen mit hohen Schadenssummen betroffen waren“ sowie „die Absicherung der Baustellen ist zumeist unzureichend.“

Alarmanlagen bietet der Markt wie Sand am Meer. Ein recht neues Bild – zumindest für alle im Alpenland – stellen mobile Videoüberwachungstürme dar, die nach Bedarf und auf Zeit gemietet schützenswertes Gut sichern. Im europäischen Vergleich zeigte der nationale Markt einen bis dato starken Fokus auf personelle Wachdienstlösungen, sofern über den mechanischen Schutz hinaus überhaupt eine Sicherung erfolgt.

Österreichs Baustellen noch ziemlich ungesichert

Während in Deutschland, Dänemark oder in den Niederlanden Videoüberwachungstürme mit einer Marktbekanntheit von 50-80% seit Jahren regen Einsatz erfahren, startet die Bauwirtschaft hierzulande jetzt durch und übernimmt damit altbekannte Sicherheitslösungen des internationalen Windkraftanlagenbaus. Wer in den letzten Monaten aufmerksam Wiens Baustellen oder Infrastrukturprojekte wie jenes der Stadtstraße Wien beobachtet hat, sieht den Wandel der Branche.

Jede Bewegung wird erkannt

Mobile Videoüberwachungstürme erkennen in Randzeiten jede Bewegung und starten bei Bedarf sofort eine individuell an das Projekt angepasste Interventionskette. Die Verifikation und Täteransprache erfolgt aus 24stündig besetzten Alarmcentern durch geschultes Sicherheitspersonal. Zusätzliche Kosten für eine Intervention werden in über 98% aller Fälle vermieden, da der oder die Täter sich vom Tatort begeben. Und in den restlichen Fällen wird die Polizei verständigt. 

 

Kooi Mastermind Kees van der Leij (Drachten) und Kooi Österreich Geschäftsführer Frank Käferböck (Leobendorf/NÖ) berichten in unserem Interview (mit  Herbert Starmühler, www.energie-bau.com) wie sich Baufirmen, Windrad-Bauer und Photovoltaik-Installateure gegen den „Schwund“ auf ihren Baustellen wappnen können. Kooi wurde 2010 gegründet, betreibt 13 Niederlassungen in Europa und sichert schützenswertes Gut in 22 Ländern.


Fazit nach dem Interview:
Die lückenlose mobile Videoüberwachung ist der personellen Wachdienst Lösung gegenüber zu stellen. Eine 3malige Wachdienst Kontrolle einer Baustelle in der Nacht bietet nach Hausverstand wohl weit weniger Sicherheit und kostet in etwa das gleiche. Der Arbeitskräftemangel der Bau- wie Sicherheitsbranche braucht sinnvolle Lösungsansätze wie zum Beispiel diesen. Technik dort einsetzen, wo sie Sinn macht und Arbeitskräfteressourcen freispielen für Bereiche, wo die Grenzen auch intelligenter KI erreicht sind. Wir sind gespannt, wie sich das Baustellenbild die kommenden Jahre auch hierzulande ändern wird.
Links:
Mehr Infos zu Kooi Security: www.247kooi.at.
Quelle Umfrage: https://bundeskriminalamt.at/news.aspx?id=574B753353584544436C6F3D

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