Am 4. Oktober wird nach vier Jahren Bauzeit die neue Wirtschaftsuniversität Wien zwischen Messe und Prater eröffnet. Auf dem Campus, derauf Basis eines "Green Building" Konzepts errichtet wurde, werden künftig rund 23.000 Studenten und 1.500 Beschäftigte der WU arbeiten, lehren und lernen.
Architektonisch anspruchsvoll und nachhaltig gebaut – der neue Campus soll dabei unterstützen, das Innovationspotentital von Forschern und Studenten zu entfalten. Foto: © energie:bau

Sechs Gebäudekomplexe von sechs verschiedenen internationalen Architekten, 100.000 Quadratmeter Nettonutzfläche für Hörsäle, Seminarräume, Büros, Aufenthaltsräume, zwei Buchgeschäfte, fünf Cafés, ein Biergarten, ein Lebensmittelgeschäft, eine Bäckerei, ein Restaurant, die Mensa, ein Sportzentrum, ein Kindergarten, 850 Fahrrad- und 411 Tiefgaragenstellplätze – das ist der neue Campus WU. Das gesamte Areal ist offen angelegt, sämtliche Erdgeschoße und Freiflächen sind öffentlich zugänglich. Herzstück der Anlage ist das von Zaha Hadid geplante Library and Learning Center mit seiner großen Aula und der Bibliothek, die Lern- und Leseplätze mit Blick auf den grünen Prater bietet.
 
Derzeit werden noch Restarbeiten an den Fassaden und die Herstellung der Außenanlagen durchgeführt. Der Probebetrieb der technischen Anlagen läuft auf Hochtouren. Ab Mitte August wird dann übersiedelt: 26.000 Umzugskartons, 22.000 Laufmeter Bücher, das sind über 200 LKW-Ladungen, und 42.000 Möbelstücke müssen zum neuen Standort transportiert und vor allen Dingen wieder ausgepackt bzw. montiert werden.
 
Großen Wert wurde bei der Neugestaltung der Wirtschaftsuniversität auf nachhaltiges Bauen gelegt - als „Green Building“ setzt das neue Gebäude Energie effizient ein. „Mit ihrem Energiekonzept, das beispielsweise eine Wärmerückgewinnungsanlage umfasst, wird die WU auch der ökologischen Verantwortung gerecht – genauso, wie sie das auch in Lehre und Forschung als neuen Schwerpunkt verankert hat“, kommentiert Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle den Campus WU. Über 70% der benötigten Wärme- und Kälteenergie wird laut der Campus WU-Homepage durch Geothermie gewonnen. Heizung, Lüftung und Kühlung werden auf die jeweilige Nutzung, in Hörsälen etwa belegsabhängig, optimiert. Strom- und Wasserbedarf werden durch Konzepte wie Green IT und verbrauchsschonende Sanitärraumausstattung minimiert. Alle Gebäude sind mit präsenz- und tageslichtabhängigen Steuerungen der Beleuchtung ausgestattet, die Dächer sind, wenn möglich, begrünt und teilweise für die Ausstattung mit Photovoltaik-Elementen vorbereitet.
 
Die Kosten betragen 492 Millionen Euro, davon sind rund 400 Millionen bereits abgerechnet - trotz eines Brandschadens im Mai 2012 von in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Das Projekt der zum Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) gehörenden Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) wurde in einer gemeinsamen Projektgesellschaft mit der Wirtschaftsuniversität Wien , der Wirtschaftsuniversität Wien Neu GmbH, errichtet. „Wir bleiben im Zeitplan und halten den Kostenrahmen wie geplant“, sagt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der BIG. Wirtschaftsminister Mitterlehner kommentiert: „Die Baustelle der neuen WU hat in den vergangenen Jahren tausende Jobs gesichert und geschaffen. Seit Oktober 2009 haben täglich durchschnittlich 700 Personen auf der Baustelle gearbeitet. Dazu kommen noch rund 150 Planer und die Beschäftigten der Zulieferbetriebe. Mehr als hundert Unternehmen, davon 90 Prozent heimische Firmen, profitieren von den Aufträgen im Umfang von rund 500 Millionen Euro.“ 
 
 
 
 

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