Im „Haus der Zukunft“ in Oberösterreich ist klimaneutrales Wohnen schon heute möglich.
Die fünf Wohnungen im „Haus der Zukunft“ sind bereits alle vergeben. Foto: Rückenwind
Hocheffektive Dämmung der Gebäudehülle, Betonkernaktivierung zur Speicherung von Energie, Einsatz von Photovoltaik, Wärmepumpe und kontrollierter Wohnraumlüftung sowie ein eigenes E-Car-Mobilitätskonzept – in Schörfling wird nichts unversucht gelassen, um CO2-Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Mit Erfolg: von den Bewohnern im „Haus der Zukunft“ werden statt durchschnittlich drei Tonnen im Jahr nur noch 600 Kilogramm CO2 emittiert. Das Mehrfamilienhaus von Bauherr Ing. Josef Köttl demonstriert, was schon heute möglich und in Zukunft Standrad im Wohnbau sein wird.

Insgesamt 140 Quadratmeter Photovoltaik-Dach auf Haus und Carport erzeugen 18.000 kWh-Umweltstrom. Das von Eternit entwickelte Integral-Plan-Indachsystem gewährleistet maximale Energieerträge. Mit der am Haus selbst produzierten Strommenge werden Heizung, Warmwasseraufbereitung, Wohnraumlüftung, alle hauseigenen Stromverbraucher sowie die Energie zum Aufladen der Elektroautos versorgt.

Ist das Wasser aufgeheizt, wird der erzeugte Strom wieder in das öffentliche Netz eingespeist. Drei Erdsonden in 80 Meter Tiefe versorgen eine 10-KW-Erdwärmpumpe. Die Pumpe arbeitet mit der Arbeitszahl von 1:5 höchst effektiv und heizt die Wohnfläche von insgesamt 500 Quadratmetern. Der Strom zum Betrieb von Kompressor und Umwälzpumpe kommt ebenso vom Solardach.

Das „Haus der Zukunft“  unterschreitet sogar den oberösterreichischen Standard für Niedrigstenergiehäuser. Die 30 cm Natur Tonziegel gepaart mit umweltfreundlichen Holzfaserdämmstoffen und hochqualitativen Holz-Alu-Fenstern lassen die Wärme dort, wo sie hingehört -  im Haus.

Die Errichtungskosten liegen bei 1700 Euro pro Quadratmeter, beim herkömmlichen Hausbau fallen etwa 1400 Euro an. Die Monatsmiete für eine 65-Quadratmeter-Wohnung liegt inklusive der Betriebskosten bei 820 Euro. „Das Interesse war immens groß, alle fünf Wohnungen sind bereits vergeben“, freut sich Josef Köttl.

Haus der Zukunft 2020 

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