Nach einigem hin und her ist es soweit: Die Verbände der Erneuerbaren Energien haben sich geeinigt, sie bündeln ihre Kräfte und haben einen guten, alten Bekannten zum Präsidenten gewählt.
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Die Vertreter der Einzel-Verbände von der Photovoltaik bis zur Stromwirtschaft halten stehend Andacht, Martina Prechtl (Kleinwasserkraft) moderiert, Präsident Josef Plank referiert.

Seit Monaten gab es im Hintergrund Verhandlungen und Diskussionen, nun wurde der neue Dachverband aus der Taufe gehoben: Alle Verbände Österreichs die mit nachwachsenden Rohstoffen Energie erzeugen, haben nun ein gemeinsames Sprachrohr. Und den Sprecher gleich dazu: Der Geschäftsführer von Raiffeisen RENERGIE Managementgesellschaft, Josef Plank, wird der Präsident des Überverbandes, er war davor jahrelang Umwelt-Landesrat in Niederösterreich. Das Organisationsbüro des Verbandsbabies wird beim Kleinwasserkraft-Verband angesiedelt werden.  

Die acht Gründungsorganisationen sind: IG Windkraft, Kleinwasserkraft Österreich, Oesterreichs Energie, Photovoltaic Austria, Austria Solar, Österreichischer Biomasse-Verband, ARGE Kompost und Biogas und pro pellets Austria.  

Schon jetzt repräsentieren sie im Strombereich rund 70 % des österreichischen Verbrauchs, im Wärmebereich sind es 30 %. Durch die Bündelung der vorhandenen Kompetenzen wird nunmehr verstärkt eine umfassende und professionelle Umstellung des Energiesystems in Richtung erneuerbarer Energien in Angriff genommen.  

Bei der Vorstellung blieben die Vertreter der einzelnen Verbände etwas im Hintergrund, sie nahmen nur stehend Anteilnahme am Geschehen.  

Der neue Präsident Plank blieb in seinen Äußerungen eher allgemein: „Die Gründung des neuen Dachverbandes verspricht eine wichtige Weichenstellung für die Österreichische Energiepolitik: Die bedeutendsten Akteure aus dem Bereich der erneuerbaren Energieerzeugung bündeln in dieser neuen Dachorganisation ihre Kompetenzen, um noch gezielter und mit Nachdruck für die Sicherung und Nachhaltigkeit der österreichischen Energieversorgung einzutreten“ heißt es in einer ersten Aussendung.  

Sanierungsschecks, Ökostromförderungen und Ahnliches sind ja in letzter Zeit kein Ruhmesblatt für die heimische Klimaschutzpolitik gewesen - möglicherweise pushen die acht Revoluzzer nun die Politiker zu einer etwas ungemächlicheren Gangart. Ihr Ziel ist es jedenfalls.

Die Fragen nach Kohlenstoff-Abscheidung, Stromautobahnen oder Euratom-Volksbegehren wurden eher ausweichend beantwortet, zu jung sei das gemeinsame Verbands-Kind, man habe die Dinge im Einzelnen noch nicht dikustiert.

Etwas überraschend kam ein einstiger "Klassenfeind" mit ins Boot: Die EVUs, gesammelt in Oesterreichs Energie, wurden ins Bündnis aufgenommen, weil man damit eine breitere Basis habe, so Plank, der zugab, dass damit allerdings die Willensbildung nicht einfacher werden würde.
Foto: Starmühler

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