Die österreichische E-Wirtschaft plant einen massiven Kraftwerksausbau. Vor allem in die Wasserkraft soll investiert werden. Umweltschützer sehen darin eine Gefahr für Österreichs naturnahe Flüsse.
Heftige Kritik erntete die E-Wirtschaft für ihre Ausbaupläne in die österreichische Wasserkraft.
6,2 Milliarden Euro wollen Österreichs Stromfirmen in den Bau und Ausbau von Kraftwerken investieren. Insgesamt sind mehr als 80 Kraftwerksprojekte geplant, ein Großteil davon im Bereich der Wasserkraft. Umweltschutzorganisationen, wie der Umweltdachverband (UWD), sehen diese Pläne äußerst kritisch. ”Die Kraftwerksliste der Stromfirmen ist ein Wunsch ans Christkind und ein Großangriff auf unsere letzten 15 Prozent naturnahen Gewässerstrecken”.

Diese Meinung teilt auch der WWF, der den Stromfirmen vorwirft beim Wasserkraftwerksausbau ohne strategische Grundlagen vorzugehen und Umweltminister Nikolaus Berlakovich auffordert, die Erarbeitung des Kriterienkatalogs für den weiteren Wasserkraftausbau ernst zu nehmen und der E-Wirtschaft klarzumachen, "dass Österreichs Flüsse kein Selbstbedienungsladen für Kraftwerksbauer sind”.

Die E-Wirtschaft kontert und verteidigte ihre Pläne. "An den Projekten ist nichts utopisch - Kraftwerke, die in Planung und im Verfahren sind, werden selbstverständlich nach den geltenden österreichischen Gesetzen geprüft und wurden der betroffenen Bevölkerung längst vorgestellt", meinte Oesterreichs-Energie-Generalsekretärin Barbara Schmidt.

Ein besonders umstrittenes Projekt ist der Bau eines Wasserkraftwerkes (900 Megawatt) im Kaunertal, welches in einem  Europaschutzgebiet liegt. UWD-Präsident Gerhard Heilingbrunner  sieht darin einen Verstoß gegen die EU-Wasserrahmenrichtlinie und -Naturschutzrichtlinien und zeigt sich kämpferisch.


Quelle: oem-ag.at und solidbau.at
Bild: wikimedia/ Marion Schneider

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