Die von Minister Berlakovich vorgesehene Verdopplung der Windkraftleistung bis 2020 gibt Hoffnung auf eine Verbesserung der Einspeistarife.
”Eine Verdopplung der Windleistung wäre möglich, hängt jedoch vom politischen Willen ab”, so Dimmel.
In Österreich stehen derzeit 620 Windräder, die eine Gesamtleistung von 1.000 MW produzieren. Diese Anlagen erzeugen ungefähr 2,1 Mrd. kWh umweltfreundlichen Strom. In der jüngsten Vergangenheit stand der Ausbau von Windkraftanlagen in Österreich beinahe still. Während in den Jahren 2003 bis 2006 eine durchschnittliche Leistung von 200 MW jährlich installiert wurden stagnierte der Zubau von Windenergie 2007 (19,5 MW neu installierte Leistung), 2008 (14 MW) und im Jahr 2009 mit sogar 0 MW neu installierter Leistung.

Auf die Frage, ”Wie bewerten Sie die derzeitige Situation der Windkraft im Bereich der Förderungen, Einspeisetarife in Österreich”, antwortete Stefan Moidl Geschäftsführer der IG Windkraft: ”Nach längerem Stillstand ist mit dem aktuellen Einspeisetarif für das Jahr 2010 ein Ausbau auf guten Standorten in Österreich möglich. So wurde mit den drei im Sommer neu errichteten Windkraftanlagen erstmals die 1.000 MW Marke für die in Österreich insgesamt errichtete Leistung an Windkraft überschritten. Doch niemand weiß im Moment wie hoch der Tarif für 2011 sein wird, da der Einspeisetarif für Neuanlagen jährlich per Verordnung festgelegt wird. Die Unsicherheit unter den Investoren ist daher enorm, da hohe Planungskosten auf dem Spiel stehen. Eine rasche Verlängerung des Einspeisetarifs für 2011 wäre ein erster wichtiger Schritt für mehr Stabilität, und beim Ökostromgesetz muss mehr Kontinuität geschaffen werden.”

Doch der aktuelle Einspeistarif von 9,7 Cent könnte das Geschäft mit der Windkraft beflügeln, vorausgesetzt dieser verschlechtert sich für das Jahr 2011 nicht. Auch Minister Berlakovich kündigte bei der Präsentation des Windparks durch die Austrian Wind Power GmbH in Weiden an, "Bis 2020 möchte ich in Österreich den Anteil an Windkraft verdoppeln". ”Dies ist jedoch alleine vom politischen Willen der Regierung abhängig”, äußerte sich Winfried Dimmel Leiter der Kommunikation der Windkraft Simmonsfeld AG. ”Würde der Tarif so bleiben wäre es möglich die doppelte Leistung zu erreichen”, führte er weiter aus.

Und wie wird sich die Windkraft in Österreich in den nächsten 10 Jahren entwickeln?
”Das ist stark von den politischen Rahmenbedingungen abhängig! Wichtig ist, nach dem Stillstand der letzten Jahre und dem Neustart im Jahr 2010 nunmehr eine stabile Entwicklung bei der Errichtung von neuen Windkraftanlagen für die nächsten Jahre zu erreichen. In den letzten Jahren hat sich die Leistung der einzelnen Windkraftanlagen deutlich gesteigert und waren noch bisher die 2MW Windkraftanlagen mittlerweile üblich, so werden in der nun aktuellen Ausbauphase bereits häufig 3MW Anlagen eingesetzt. Insgesamt gibt es in vielen Bereichen der Windkrafttechnologien eine rasche Entwicklung, an der auch viele österreichische   Zulieferunternehmen führend beteiligt sind”, so Stefan Moidl.

Bild: Bewag

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