In Europa und den USA erschweren bürokratischer Aufwand, neue Behörden und niedrige Gaspreise den Ausbau der Windkraft. Nur in China wächst die Branche ungebrochen – Für europäische Anlagenbauer jedoch schwer zu erreichen.
In Europa und den USA geht der Windenergiebranche die Luft aus.
Weltweit wird 2010 den europäischen Herstellern von Windrädern der ”Wind aus den Rädern genommen“.
In Deutschland wurde seit kurzem das Bundesamt für Naturschutz (BfN) bei der Errichtung von Windparks am Meer mit eingebunden. Dieses Amt hat sofort Bedenken bei den bisher verwendeten Fundamenten eingebracht. Statt den bislang angewandten Techniken (Stahlfundamente in den Boden gerammt oder schweres Fundament aus Beton) soll eine kostenintensivere und umständlichere verwendet werden: Das Fundament soll durch Bohrungen verankert werden. Das BfN verweigert im Augenblick die Genehmigung neuer Windkraftanlagen am Meer und möchte die Anwendung der Verankerung erzwingen. Trotzdem ist man in Deutschland zuversichtlich, denn heuer sollen 150 MW errichtet werden und 2011 geht man immerhin von 300 bis 400 MW aus.

In Frankreich und Spanien sind die Ausbauziele zwar ehrgeizig, jedoch gäbe es, laut dem VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.), Probleme bei der Umsetzung. Vor allem die Bürokratie bremse den Wachstum aus.

Ähnlich wie Europa geht es den USA. Dort ist das Geschäft mit den Windrädern unter Präsident Barack Obama deutlich geschrumpft. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt dazu: „Lediglich 1300 Megawatt an neuen Kapazitäten wurden im ersten Halbjahr dort errichtet, die Marke von 10.000 Megawatt aus dem Vorjahr wird daher klar verfehlt werden. Im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) rechnet man für 2010 nur noch mit 5000 Megawatt.“ Das sei jedoch nur ein temporärer Rückschritt, da Gas in den USA derzeit so günstig ist, dass Energieversorger mit dem Bau neuer Windkraftanlagen abwarten würden. Der Gaspreis soll 2011 wieder steigen.

Nur in China ist das Wachstum ungebrochen. 2009 wurden schon Anlagen mit einer Leistung von 13.800 MW errichtet und der Trend setzt sicht fort. Die Chinesische Regierung schützt jedoch den Aufbau ihrer eigenen Windkraftindustrie und erschwert ausländischen Marktteilnehmern den Zugang. Zum Beispiel müssen Windräder großteils vor Ort gefertigt werden.


Quelle: faz.net
Bild: Verbund

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