Keinen Grund zur Freude haben Vestas-Anleger. Der Aktienkurs des dänischen Konzerns Vestas, des größten Windanlagenbauers weltweit, verliert mehr als  20 Prozent.
<br />Vestas-Aktien verbuchen am 18.08.2010 einen Kursverlust von 16 Prozent.


Vestas, der größte Windanlagenbauer weltweit, überrascht die Anleger nach einem unerwartet schlechten zweiten Quartal mit Absenkungen der Prognosen. Analysten zufolge erwartete Vestas einen leichten Verlust. Jedoch verbuchte Vestas ein operatives Minus von 148 Millionen Euro und einen sinkenden Umsatz von 1 Milliarde Euro. Der Kurs der Vestas-Aktie stürzte an der Börse Nasdaq OMX um 23 Prozent ab.

Vestas sieht den Grund für den Verlust im zögerlichen Investitionsverhalten vieler Kunden. So konnten im zweiten Quartal zwar neue Aufträge mit einer Gesamtleistung von 3000 MW verbucht werden (das entspricht der errichteten Leistung von 2009), nur sei offen, wann die Projekte tatsächlich finanziert und realisiert werden.

Laut der Frankfurter Allgemeine Zeitung ,”reagieren auch die Anleger viel stärker auf die Absenkung der Vestas-Prognosen für 2010 , weil die Projekte in Amerika, Deutschland und Spanien sich verzögert haben und nicht mehr für dieses Jahr verbucht werden können. Zwar seien inzwischen mehr Banken in der Finanzierung von Windparks aktiv. Die Finanzierungsprozesse benötigen allerdings mehr Zeit als früher, da die Banken mehr Informationen anforderten, hieß es zur Begründung.” So wurde im zweiten Quartal keine einzige Anlage in Spanien ausgeliefert. In Amerika wurden lediglich Anlagen mit einer Leistung von 2 Megawatt installiert.  

Statt mit einem Jahresumsatz von 7 Milliarden Euro rechnet Vestas nur noch mit einem Umsatz von 6 Milliarden Euro. Auch die erwartete Ebit Marge (das Verhältnis von EBIT zu Umsatz) soll von 10 bis 11 Prozent auf 5 bis 6 Prozent fallen. ” Eine weitere Konsequenz der Flaute auf dem Windmarkt ist auch, dass der dänische Konzern seinen bisherigen Personalkurs ändern muss. Zwar soll die Mitarbeiterzahl in diesem Jahr weiter um 2.800 auf dann 23.500 steigen. Im Heimatland will Vestas nun allerdings 300 Stellen streichen und weitere 300 befristete Verträge nicht verlängern”, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Quelle: Faz.net
Bild: vestas

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