Das wären 28 Prozent dessen, was laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz bis zum Jahr 2030 an zusätzlicher Solarkraft ausgebaut werden soll. Bislang bleibt das Potenzial der Dachflächen auf Mehrfamilienhäusern weitgehend ungenutzt.
Die Analyse zu Mehrfamilienhäusern, erstellt von Ariadne-Forschenden am Institut der deutschen Wirtschaft Köln legt besonderes Augenmerk auf Strommodelle, bei denen Solarstrom direkt an die Mietparteien des Gebäudes geliefert wird. Demnach können solche „Gebäude- und Mieterstromprojekte“ wirtschaftlich tragfähig sein: So weist ein typisches Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten im Basisszenario eine interne Rendite von bis zu 3,6 Prozent auf, bei optimalen Bedingungen sind bis zu 18,5 Prozent möglich.
Wenn der Amtsschimmel galoppiert
Dennoch erschweren hohe administrative Anforderungen, kurze Vertragslaufzeiten und komplexe Abwicklungsprozesse die Umsetzung. Die Studie empfiehlt daher, Standardisierungen bei Mess- und Abrechnungsprozessen sowie eine Vereinfachung der regulatorischen Vorgaben.
Zudem sollten die seit dem Jahr 2024 bestehenden parallelen Regelungsansätze für Gebäude- und Mieterstrom zusammengelegt werden. Dabei sollten auch die Anreize zur Beteiligung der Haushalte im Gebäude verbessert werden. Gelingt es, diese Hürden abzubauen, würden deutlich mehr Projekte wirtschaftlich tragfähig umgesetzt werden können.
Einspeisen ins Netz derzeit schwer mäöglich
Damit Photovoltaik-Anlagen auf Mehrfamilienhäuser einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende und zur Stromversorgung urbaner Räume leisten können, muss der dort erzeugte Strom effizient in das Netz eingebunden werden.
Bislang fehlen hierfür jedoch die technischen und regulatorischen Voraussetzungen. Um netzdienliche Verbrauchs- und Einspeiseanpassungen anzureizen, machen die Autoren der Ariadne-Analyse daher auf den unverzichtbaren Smart-Meter-Rollout aufmerksam. Sie empfehlen insbesondere Anpassungen zur Regelbarkeit von Solaranlagen und eine stärkere Verbreitung dynamischer Stromtarife.



