Den Solarfirmen und Photovoltaikern, den Biomasse-Anlagenbauern und den Betreibern von Windkraftwerken geht die politische Trägheit auf die Nerven: Um mehr für Branche und Umwelt zu erreichen wird ein österreichischer Dachverband gegründet.
Der neue Bundesinnungsmeister Josef Witke kämpft für bessere Rahmenbedingungen der Erneuerbaren Energiewirtschaft.
Es lag schon in der Luft: Seit Monaten treten die Lobbyisten für Erneuerbare Energien gerne in trauter Einheitlichkeit in Erscheinung, entwerfen Strategien und Energie-Pläne und fordern ihren Platz an der Sonne. Da sitzen die Betreiber von Windkraftwerken einträchtig neben den Biomasse-Vertretern, die Photovoltaiker kämpfen für Kleinwasserkraft und umgekehrt.

Doch die österreichische Rahmengesetzgebung und insbesondere die Förderlandschaft lassen den Firmen zuwenig Luft zum Atmen, Appelle der Einzelverbände fruchten wenig. Währenddessen etablieren sich rund um Österreich die alternativen Industrien, hunderttausende Arbeitsplätze bei Erzeugern und Professionisten werden geschaffen – nur Österreich ist in den meisten Bereichen der Erneuerbaren ein Land der Unbedarftheit und verliert jeglichen Anschluss, die die Verbandschefs unisono verlauten lassen. Mit Ausnahme der Wasserkraft, die ein historisches Alleinstellungsmerkmal der Alpenrepublik ist.

"Wir werden voraussichtlich im Juni soweit sein" bejahte Hans Kronberger vom Bundesverband Photovoltaic Austria eine entsprechende Anfrage der Zeitschrift "energie:bau". Gemeint ist die Gründung eines Österreichischen Dachverbandes für Erneuerbare Energien. Darin werden voraussichtlich der Biomasse-Verband, die IG Windkraft, die Kleinwasserkraft Österreich, Austria Solar, die ARGE Kompost & Biogas Österreich, proPellets Austria und die Photovoltaic Austria vertreten sein. Allerdings ist noch keine definitive Einigung darüber zusatndegekommen.

Die Sozialpartner wie Kammern stehen nicht im Focus der Verbandsgründer, weil dort andere Interessen vorherrschen und die etablierten Energieversorger das Sagen haben, wie Josef Witke, der neue Bundesinnungsmeister der Elektrotechniker und Vorstandsmitglied der Photovoltaic erklärt.

Foto: Starmühler

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