Immer häufiger werden die bürokraktischen Zugangs-Bedingungen in Österreich kritisiert.

PV-Förderungen in Österreich zu bekommen ist fast so schwierig wie Module zu finden. Foto. Pixels

Aktuell hat sich die Salzburger Plattform gegen Atomgefahren (PLAGE) zu Wort gemeldet: In Sachen Photovoltaik hinke Österreich Deutschland hinterher, kritisiert Obmann Pete Machart im Interview mit ORF.at: „Wenn man beispielsweise an das ‚Eine Million Dächer‘-Programm zurückdenkt, das es vor einigen Jahren in Deutschland gab, dann sieht man, dass man politisch etwas erreichen kann. Wenn man die Grenze Salzburg-Bayern passiert, dann erkennt man das auch mit einem Blick auf die Dächer und den Photovoltaik-Anlagen, die sich hier massenhaft finden. Das ist sicher der Förderungsstruktur geschuldet, die hier verfolgt worden ist. Und dieser massive Anstieg der Erneuerbaren in Deutschland – eben vier, fünf Prozent pro Jahr – zeigt, dass da doch was geht.“

Förderungen in Nachbarstaaten schneller als in Österreich

Und genau in der Förderstruktur sieht Machart auch ein massives Manko: „Entweder ich fördere – dann soll ich so fördern, dass es kein Lotteriespiel wird, wie das leider in diesem Bereich (derzeit – Anm.) der Fall ist. Ich muss mich innerhalb eines kurzen Minutenfensters hinsetzen und hoffen, dass mein Computer schnell genug ist, dass ich eine Förderung bekomme. Wenn ich eine Förderung mache, dann so, dass ich die auch bekommen kann – ohne auf einen einzigen Termin hinzufiebern. Die Alternative ist, dass ich die Förderungen eben nicht an Privatpersonen ausschütte, sondern das dann über andere Wege machen. Aber so wie es derzeit ist, ist es keine befriedigende Situation.“

Damit stellt er sich in eine Reihe von Kritiker_innen, die seit Jahren den österreichischen Irrweg beanstanden. Das gehöre dringend repariert, fordert PLAGE-Obmann Machart. Genau stellt kürzlich Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) auch in Aussicht. Doch noch scheitert man in good old Austria am Regierungspartner ÖVP.

Die mühsame Förderung, die auch nach dem erfolgten Start in ein monatelanges, zum Teil Jahrelanges Abwarten fortsetzt, ist insoferne deprimierend für die Autarkie-Willigen, als die Strompreise noch immer sehr hoch sind. Und damit auch zu den Haupttreibern der Inflation gehören.

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