In Österreich bezahlen die österreichischen Stromerzeuger für Netzbetrieb, Netzverluste, sowie für Regel- und Ausgleichsenergie - in den Nachbarländern tragen die Stromkonsumenten diese Kosten. Ein klarer Wettbewerbsnachteil für die heimische Stromproduktion, so die IG Windkraft, denn importiertem Strom werden diese Kosten nicht verrechnet, daher könne dieser billiger angeboten werden. „Besonders ärgerlich ist, dass der importierte Strom bis zu einem Viertel aus Atomreaktoren und zu hohem Anteil aus schmutzigen Kohlekraftwerken stammt“, beklagt Ursula Nährer, Rechtsexpertin der IG Windkraft. „Dieser billige Strom aus den Nachbarländern gefährdet den Betrieb heimischer Ökostromanlagen, die durch explodierende Kosten für den Stromnetzbetrieb benachteiligt sind.“
Im kommenden Jahr soll nun das Systemdienstleistungsentgelt, das die Kosten für die Regelenergie decken soll und das zum Großteil von den Stromerzeugern aufzubringen ist, neuerlich um 54% angehoben werden. Für die Windkraftbetreiber bedeute dies eine Kostenexplosion: Die Kostenbelastung aus dem Netz liegt in der Höhe von rund 0,35 Cent/kWh. Zusätzlich seien Österreichische Windstromerzeuger besonders vom Netzverlustentgelt betroffen, von dem Erzeuger seit Anfang 2009 einen Anteil von 25% tragen müssen. Anders als andere Stromerzeuger könnten sie diese Kosten nicht weitergeben.
„Wenn weiterhin unfaire Marktbedingungen herrschen, werden schmutzige Stromimporte weiter steigen und österreichische Ökostromanlagen stillgelegt“, betont Moidl. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen seien hier vonnöten.„Es ist unverständlich, warum Österreich die Stromnetze nicht so wie sonst in Europa üblich managen und finanzieren kann. Nachdem der E-Control die Netzkosten offenbar völlig entglitten sind, muss sich der Wirtschaftsminister der Sache annehmen.“



