Verbund-Chef und Präsident der Interessenvertretung Oesterreichs Energie Wolfgang Anzengruber kritisierte vergangene Woche eine Überförderung der erneuerbaren Energien. Er plädiere dafür, Förderungen für erneuerbare Energien „tendenziell aus dem Markt“ zu nehmen, wie „DerBörsianer“ online berichtet, um einen fairen Wettbewerb bei der Energieerzeugung zu erreichen.
Im Gegensatz dazu meint die IG Windkraft, die klassische Energiewirtschaft müsse sich endlich dem freien Strommarkt stellen. Es sei „wirklich verwunderlich, wie Anzengruber als neuer Präsident von Österreichs Energie bei erneuerbaren Energien von Überförderung spricht, die Subventionen bei Kohle- und Gaskraftwerken aber verschweigt“, so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Die Förderungen für alle erneuerbaren Energien im letzten Jahr seien mit 30 Milliarden Euro veranschlagt worden, demgegenüber stünden mehr als drei Mal so hohe Subventionen für Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke. „EU Energiekommissar Günter Öttinger hat letztes Jahr in einem Entwurf die Subventionskosten für Kohle- und Gaskraftwerke mit 26 Mrd. Euro und jene für Atomkraftwerke mit 35 Mrd. Euro abgeschätzt. Für die Gesundheitsfolgekosten von fossilen Kraftwerken wurden 40 Mrd. Euro erhoben“, schreibt die IG Windkraft in einer Aussendung.
Darüberhinaus seien in Österreich gerade mit der starken Unterstützung von Oesterreichs Energie neue Förderungen für bestehende und neu Kohle- und Gaskraftwerke beschlossen worden, wodurch österreichische fossile Kraftwerke in den nächsten Jahren mit 200 Millionen Euro bedacht würden. „Die höchsten Förderungen werden also nicht wie Anzengruber fälschlich behauptet bei den erneuerbaren Energien, sondern für Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke ausgegeben“, erklärt Moidl. „Die Industrie ist nicht benachteiligt durch die Energiewende, sondern sie profitiert von den niedrigen Strompreisen und partizipiert am Ausbau der erneuerbaren Energien mit.“



