Drei Windkraftbetreiber berichteten aus Niederösterreich in einer Pressekonferenz über ihr Schicksal: Sie haben früh mit der Windkraft begonnen und fielen aus der tariflichen Förderung. Nun belastet man sie mit extrem gestiegenen Gebühren: Die „Ausgleichsenergie“ stieg seit 2011 auf den vierfachen Betrag, dazu kommt noch das österreichische Unikum der „Netzgebühren“ (über 5 MW), „Landestechnologieförderung“ und „OeMAG-Gebühren“.
„In Summe bleiben uns durch die Abzüge vom Marktpreis nur mehr 2 Cent pro Kilowattstunde, das sind bei unserer Anlage 8.000 Euro im Jahr. Davon kann ich keine Instandhaltung, Wartung etc. bezahlen. Bei der nächsten Reparatur schalte ich ab“ sagt Walter Enzinger traurig, der in Gföhl sein Windrad als Pionier errichtet hat.
Bereits abgeschaltet hat Leopold Lang, Windmüller aus Groißenbrunn: „Die Anlage funktioniert, könnte noch 10 Jahre sauberen Strom erzeugen – doch diese Gebühren bringen uns um“.
Klage gegen OeMAG
Peter Michael Ramharter, Geschäftsführer des Buckligen-Welt-Windparks, ging in die Offensive: Er hat die OeMAG geklagt, weil sie die Laufzeit der Förderung von vereinbarten 15 auf 10 Jahre seiner Meinung nach ungerechtfertigt gekürzt hat. Mittlerweile sind in Österreich 160 Megawatt Windleistung bereits aus der Tarifförderung herausgefallen – das sind rund 10 Prozent aller Anlagen.
Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Immer mehr Anlagen droht das Aus, weil in Österreich die Marktbedingungen nicht mehr stimmen. Wir fordern den Regulatur „e-control“ auf, endlich zu handeln!“. Was die Windkraftbranche aktuell aber besonders verärgert, ist der Plan der Regierung, mittels neuem Energie-Effizienzgesetz der Fossil-Energie-Seite neue Förderungen zuzusprechen. Moidl: „Der freie Energiemarkt ist ein abolutes Märchen! Nun will man mit dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz fast 40 Millionen Euro für alte und 35 Millionen Euro für neue fossile Strom- und Wärmeproduktion bereitstellen. Das ist eine verkehrte Welt!“



