Um Smart Meter sinnvoll nutzen zu können, brauchen Kunden Kontrolle über die aufgezeichneten Daten, argumentiert Christoph Schaffer von Ubitronix.
Die Frage, wie man mit den neuen Zählern Energie einsparen soll, spielt laut Christoph Schaffer bei den Energieversorgern derzeit kaum eine Rolle. Foto: © Oesterreichs Energie

Ein Smart Meter sei zunächst nicht mehr als ein „dummes“ Messgerät, meint der Geschäftsführer der oberösterreichischen Firma Ubitronix, die integrierte Energie-Management-Systeme anbietet. „Ein Smart Meter stellt lediglich Messdaten zur Verfügung. Welche Effekte damit erzielt werden, liegen in der Awareness, also in der Bewusstseinsbildung, die man damit erreichen kann“, so Schaffer in einer Aussendung. Dabei spielten neben den digitalen Zählern vor allem Echtzeit-Informationen in der Hand des Kunden eine zentrale Rolle.
 
„User Centered Smart Metering“ nennt Schaffer seine Lösung, bei der die Energiedaten hochaufgelöst beim Kunden gespeichert werden sollen. Im Optimalfall gibt der Kunde selbst die Daten für die Weiterverarbeitung frei und entscheidet dabei, welche Daten in welcher Frequenz an wen weitergegeben werden. Alle anderen Daten nutzt er für sich.
 
Im Moment sieht die Situation in Österreich allerdings ganz anders aus: künftig sollen einmal täglich und bei Zustimmung des Kunden in 15-Minuten-Intervallen Daten über das Smart Meter vom Energieversorger erhoben werden und erst am nächsten Tag per Web-Portal dem Kunden zur Verfügung gestellt werden, berichtet futurezone.at. „Bei diesem Modell fehlt die Nachhaltigkeit. Bei den Daten vom Vortag weiß man nicht mehr so genau, welche Geräte man wann eingeschalten hatte und kann sie keinem spezifischem Verbrauch mehr zuordnen“, wird Schaffer auf dem Onlineportal zitiert.
 
Technisch sei ein Zugriff der Kunden auf ihre Smart Meter-Daten durchaus umsetzbar, heißt es weiter. Denn jeder Zähler muss gemäß einer Verordnung eine Kundenschnittstelle aufweisen, mit der, nach Aufrüstung mit einem Powerline-Adapter, die Nutzer die Kontrolle über ihre Daten bekämen und Stromfresser identifizieren könnten. Laut Schaffer eine notwendige Investition auf dem Weg zum Energiesparen: „Nicht nur Energieverbrauch darf etwas kosten, sondern auch eine Einsparung. Wir sind es unseren Nachfahren schuldig.“
 
 
 

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter