Waltraud Kaserer über Stromförderungen für
Der Klima- und Energiefonds (Lebensministerium) verwies auf Forschungsförderungen. Für Privathaushalte sei in punkto Akkus keine Förderung vorgesehen. Sodann befragte „energie:bau“ Waltraud Kaserer, die Pressesprecherin des Wirtschaftsministers.
energie:bau: Ist eine Förderung - z.B. 2.000 bis 3.000 Euro pro Haushalt - für Batterien angedacht?
Waltraud Kaserer: „Im Wirtschaftsministerium nicht, da wir zum Thema Elektromobilität zahlreiche Forschungsprojekte fördern, aber keine Objektförderung betreiben.“
energie:bau: Warum nicht?
Waltraud Kaserer: „Mit der Forschungsförderung wird technologischer Fortschritt unmittelbar erreicht. Bei der Objektförderung geht das nur mittelbar. Die effiziente Speicherung insbesondere der volatilen Ökostrommengen ist zwar ein wichtiger Baustein für einen erfolgreichen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die effizienteste Form der Speicherung liegt aber derzeit noch in den Pumpspeicherkraftwerken. Batterien sind als so genannte "Kleinspeicher" sehr teuer und trotz Förderung oft nicht wirtschaftlich.“
energie:bau: Trotz relativ hohem EE-Einsatz zahlt Österreich zwischen 11 und 15 Milliarden pro Jahr für Energie-Importe. Jede Erhöhung der Energie-Erzeugung in Österreich würde diese Belastung reduzieren. Sehen Sie die PV+Batterie-Lösung nicht als eine Möglichkeit, diese Abhängigkeit zu minimieren?
Waltraud Kaserer: „Österreich importiert derzeit nicht nur Öl, Gas und Treibstoffe, sondern auch Strom. Eine Objektförderung der Batterien würde daher nur zu einer Verschiebung der Importe von Öl zu Strom führen. Um die Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren, bauen wir mit dem neuen Ökostromgesetz die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Österreich massiv aus und forcieren den effizienteren Einsatz von Energie mit dem geplanten Energieeffizienzgesetz sowie der Förderaktion für die thermische Sanierung. Trotzdem werden wir auf Importe von fossilen Energieträgern noch lange nicht verzichten können, um die Versorgungssicherheit von Haushalten und Unternehmen zu gewährleisten.“
energie:bau: Die Stromnetze sind laut APG mehr als angespannt - weitere Ausbauten von PV und Wind erfordern zusätzliche teure Investitionen ins Netz. Batterien würden helfen - oder nicht?
Waltraud Kaserer: „Batterien müssen regelmäßig aufgeladen werden. Sie erzeugen den Strom ja nicht selbst. Daher brauchen sie genauso Strom, der über Netze zu den Ladestationen transportiert werden muss.“
energie:bau: Sind Sie überhaupt für eine Erhöhung des Eigenverbrauches von Haushalten und Wirtschaft (in Bezug auf selbst erzeugte Energie)?
Waltraud Kaserer: „Ja, der Eigenverbrauch von zum Beispiel mit Fotovoltaik-Paneelen erzeugten Strom in den Haushalten oder mittels Verwendung in E-Autos ist eine sehr gute und direkte Form der Verwertung.“
energie:bau: Danke für das Interview!
In Österreich bleibt der Akku leer!
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In Deutschland wird (voraussichtlich) bereits ab März die private Nutzung von Strom-Speichern gefördert. 2.000 – 3.000 Euro soll pro Haushalt zugeschossen werden – schließlich entlastet der Eigenverbrauch die teuren Stromnetze. Und wie ist das nun in Österreich?



