Nicht nur in der Errichtung ist dieses Projekt besonders umweltfreundlich und nachhaltig – 11.000 Tonnen CO2 wird die Anlage jährlich einsparen.
Mit Ende 2013 soll die 45 Meter hohe Anlage fertig gestellt sein. Die 20 Mio. €, die dieses Projekt in Anspruch nehmen wird, sind laut Wien Energie-Geschäftsführerin Susanna Zapreva eine gute Investition, da es somit erstmals möglich wird, erneuerbare Energien über einen längeren Zeitraum zu speichern.
Die Energie wird vom Kraftwerk geliefert, im Turm wird sie dann gespeichert, bis sie gebraucht wird. Eine solche Möglichkeit gab es bisher nicht, die Wärme, die nicht sofort benötigt wurde ging verloren.
Ein großer Vorteil des Wärmespeichers ist, dass er als Druckspeicher mit bis zu 150°C Wassertemperatur gebaut wird und somit auch höher gelegene Stadtteile mit Fernwärme versorgen kann – ein wichtiger Punkt, wenn man bedenkt, dass der Höhenunterschied im 1.153 km langen Wiener Fernwärmenetz teilweise 150 Meter beträgt und das Wasser mit besonders hohem Druck und hohen Temperaturen durch die Leitungen transportiert werden muss.
In anderen Ländern ist dieses Verfahren nicht üblich und es wird auf Basis von atmosphärischen, also niedrigem, Druck gearbeitet. Deshalb gibt es so eine Anlage weltweit noch nicht.
Der Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerke, der thermischen Abfallbehandlungsanlagen und der peripheren Stromeinspeiser durch erneuerbare Energie wird optimiert. So nutzt und stärkt der Wärmespeicher auch die erneuerbare Energieerzeugung aus dem Wald-Biomassenkraftwerk Simmering und die Geothermieanlage Aspern.
Außerdem werden die Fernkälte-Tagesspitzen im Sommer ausgeglichen und die CO2-Emissionen stark reduziert.
Pro Jahr wird der Speicher 2.200 Stunden be- und 2.200 Stunden entladen werden. 145.000 MWh beträgt die jährlich gespeicherte und entnommene Wärmemenge.
Ob Susanna Zaprevas Ziel, bis 2030 50% der erzeugten Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen erreicht wird, wird sich zeigen.
www.wienenergie.at
Erster Hochdruck-Wärmespeicher weltweit steht in Wien
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Anfang Juli fiel in Wien Simmering der Startschuss für die Bauarbeiten des ersten Hochdruck- und Hochtemperaturspeichers der Welt. 20.000 Haushalte soll er in Zukunft mit Fernwärme versorgen.



