Mit einer Dotierung von jeweils 1,5 Mio. Euro ist die als „Austro-Nobelpreis“ geltende Auszeichnung der höchste Wissenschaftsförderpreis des Landes. Der Preis soll Spitzenforschern aller Fachdisziplinen für fünf Jahre ein Höchstmaß an Freiheit und Flexibilität bei der Durchführung ihrer Forschungsarbeiten garantieren. Gleichzeitig wurden sieben Nachwuchsforscher mit den mit jeweils bis zu 1,2 Mio. Euro dotierten Start-Preisen ausgezeichnet.
Der gebürtige Türke Sariciftci (51) ist seit 1996 Professor an der Uni Linz, wo er die Institute für Physikalische Chemie und für Organische Solarzellen leitet. Im Mittelpunkt der Forschung des Physikers stehen seit Jahren organische Halbleiter, die er für die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom nutzen will. Organische Solarzellen haben gegenüber herkömmlichen Silizium-Solarzellen zahlreiche Vorteile, etwa die kostengünstige Produktion und ihre mechanische Flexibilität, sie können vom Wirkungsgrad her aber noch nicht mit kristallinen Silizium-Solarzellen mithalten.
In den vergangenen Jahren hat sich Sariciftci einer neuen Forschungsrichtung zugewendet, der Herstellung synthetischer Brennstoffe durch CO2-Recycling. Hintergrund ist das nach wie vor ungelöste Problem von Speicherung und Transport von erneuerbaren Energien. Eine effektive Methode wäre die Umwandlung von Wind- und Solarenergie in synthetische Brennstoffe. Vorbild ist im Prinzip die Photosynthese von Pflanzen. Mit Hilfe photo-elektro-katalytischer Effekte soll Kohlendioxid aus der Luft bzw. aus Abgasen entnommen und zu einem Brennstoff zurückgeführt werden. Mit derart hergestellten Kohlenwasserstoffen ließe sich erneuerbare Energie speichern und transportieren, der Brennstoffe wäre zudem weitgehend CO2-neutral.
Quelle: APA
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„Austro-Nobelpreis“ für Solarzellen-Pionier
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Der Wittgenstein-Preis 2012 geht an den Informatiker und Präsidenten des Institute of Science and Technology (IST) Austria, Thomas Henzinger, sowie den Physiker und Solarzellen-Pionier Serdar Sariciftci von der Universität Linz.



