Der Energie-Experte tritt für einen veränderten Lebensstil ein - "sonst können wir es nicht schaffen!" Und baut an der größten PV-Gemeinschaftsanlage Österreichs.
Alt-Bürgermeister Alfred Klepatsch begeisterte in Langenzersdorf trotz mahnender Worte.


Um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden und der Nachwelt eine einigermaßen intakte Umwelt zu hinterlassen sollten die Menschen ans Umdenken gehen. Es reiche nicht, ein bisschen da und dort einzusparen, wenn gleichzeitig an anderer Stelle Energie in Massen verbraucht würden. Alfred Klepatsch, Alt-Bürgermeister des oberösterreichischen Energie-Musterortes Windhaag, verordnet den Österreichern eine süßsaure Medizin: "Wir müssen unseren gesamten Lebensstil ändern. Das bringt zwar Umstellungsprobleme, aber wir gewinnen dafür sehr häufig an Lebensqualität dazu. Weniger ist oft mehr!"

Klepatsch sprach beim "Energietag" in Langenzersdorf/NÖ und erntete viel Zustimmung für seinen gewohnt engagierten Vortrag. Einsparen und Umsteigen heißen die Devisen - und in Windhaag habe man dies zum Teil schon erfolgreich getan. Weg von den fossilen Brennstoffen, hin zu allen verfügbaren erneuerbaren Energien, dann könne ein hohes Maß an Energie-Autarkie erreicht werden.

Größte PV-Anlage Österreichs
Klepatsch ist mittlerweile eine Stufe höher gegangen und engagiert sich im "Energie-Bezirk Freistadt", einem Zusammenschluss von 18 Gemeinden in Oberösterreich. Derzeit baut er mit seinen Kollegen gerade das größte Photovoltaik-Gemeinschaftskraftwerk Österreichs auf: 100 Einzel-PV-Anlagen auf den Dächern und Feldern der Gemeinden werden zu einem virtuellen Kraftwerk mit 15.000 Quadratmetern Fläche "zusammengebaut" (defacto sind es Einzelanlagen mit gemeinsamer Marketing- und Finanzstruktur). Fast zwei Megawatt Leistung kommen so zusammen, Bürger können sich mit Beträgen ab 500 Euro beteiligen.

Der Veranstalter des Abends, der Langenzersdorfer Bürgermeister Andreas Arbesser, war sichtlich beeindruckt: "Wir haben in Langenzersdorf schon viel erreicht, aber man sieht, es gibt noch genug zu tun!"

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