Rolle rückwärts: Deutschland will den Atomausstieg bis 2022. Die österreichische E-Control kann mittelfristig keinen Anstieg bei den Stromkosten ausschließen, versucht aber zu beruhigen.
Auch beim bayerischen Kraftwerk Isar1/Isar2 sollen 2022 die Lichter ausgehen.
Nach langem Ringen hat sich die deutsche Regierung nun auf einen Ausstieg aus der Atomenergie verständigt. Es werde zu keinen Engpässen kommen, heißt es aus Deutschland. Dieser Versicherung stimmt auch die E-Control zu. „Wir erwarten kurzfristig keine unmittelbaren Folgen für die Konsumenten, sowohl was die Energieversorgung als auch die Strompreise betrifft.“, so Mag. (FH) Martin Graf, Vorstand der E-Control. Und weiter: „Zwar konnten wir – im Zuge des Atom- Moratoriums und der Diskussion über den Atomausstieg – einen Preisanstieg am Großhandelsmarkt feststellen. Durch die langfristige Beschaffungspolitik der Energieversorger sind unmittelbare Auswirkungen durch die aktuellen politischen Entscheidungen in Deutschland jedoch nicht zu erwarten.“
Anders sieht dies u. a. der TU-Experte Hans Auer, der unlängst erklärt hatte: "Der Strom ist viel zu billig!" Tatsächlich ist der Strompreis innerhalb der letzten anderthalb Jahre quasi konstant geblieben (s. Preisindex Strom).

Ob und in welchem Umfang der deutsche Atomausstieg zu Preisänderungen bei Gas und Strom in Zukunft führt, ist im Moment noch nicht abzuschätzen. „Unsere Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass die Konsumenten nicht durch unbegründete Preiserhöhungen belastet werden.“, so DI Walter Boltz, Vorstand der E-Control. „Hier ist es sicher wichtig, dass die E-Control in ihrer neuen Rechtsform nunmehr mit der Preis- und Wettbewerbsaufsicht betraut ist.“ Künftig wird somit eine noch höhere Transparenz erforderlich sein, ist die E-Control überzeugt, sowohl was die Preise als auch die Herkunft der Energie betrifft.

Quelle: e-control.de
Foto: Björn Schwarz/pixelio.de


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