E-Autos als Haus-Speicher: Die Entladung der Autobatterie für den Hausgebrauch oder für die Einspeisung ins Netz. Was bringt das? Welchen Nutzen stehen welche Kosten und Nachteile gegenüber? 

Die Ladebox von Elli (VW) soll das Managment des Stromflusses zwischen Auto, Haus und Netz übernehmen. Foto: Elli

Die ersten Fahrzeuganbieter präsentierten anlässlich der Münchner Autoshow ihre Ideen und/oder Lösungen. Bi-direktionales Laden wird nämlich vom Markt nachgefragt, so viel steht fest.

VW lässt die eigene Tochter Elli laden

In München hat der VW-Konzern nun seine Lösung präsentiert: Ab sofort können sich Kunden der Volkswagen Group und dem Photovoltaik-Anbieter Otovo für die im Dezember 2025 in Deutschland startende Pilotinitiative der Konzerbntochter Elli bewerben. Im Rahmen des Projekts stellt Elli den ausgewählten Teilnehmenden die DC-bidirektionale Wallbox zur Verfügung. Das berichtet der Fachdienst ecomento.de

Die Wallbox ist das Herzstück

Ein wichtiger Baustein des Bidi-Pilotprojekts ist eine eichrechtskonforme 11-kW-Wallbox, die die heimische Solaranlage und das Elektroauto mit einer von Elli entwickelten modularen Softwareplattform vernetzt. Die von Kooperationspartner Cubos entwickelte Ladestation erlaubt es, die Batterie eines E-Autos als Heimspeicher zu nutzen und die Haushaltsgeräte mit selbst erzeugtem Solarstrom zu versorgen. Die Energieflüsse zwischen Stromnetz, Fahrzeug und Haushalt werden über die Elli-Charging-App gesteuert.

BMW lädt bidirektional mit E.ON

Da kann BMW nicht zurückstehen: Im Rahmen ihrer strategischen Partnerschaft bringen die BMW Group und der Energiekonzern E.ON gemeinsam das erste kommerzielle Vehicle-to-Grid-Angebot (V2G) für Privatkunden in Deutschland an den Start. Durch bidirektionales Laden werde das Elektroauto, der neue BMW iX3, damit erstmals zu einem aktiven Bestandteil des Energiemarkts: Es könne nicht nur Strom aufnehmen, sondern bei Bedarf auch Energie ins Netz zurückspeisen.

Renault ist am weitesten

Während die deutschen Anbieter noch viel ankündigen und eher wenig liefern, hat der französische Hersteller Renault bereits V2L-Adapter im Angebot. Damit kann der Scenic E-Tech Electric zum Beispiel eine Kaffeemaschine oder einen Elektrogrill mit Strom versorgen oder einen Elektroroller aufladen.

Die Fahrzeugbatterie liefert für solche Zwecke so viel Strom wie eine 220-V-Steckdose mit einer maximalen Leistung von 3,7 kW. Über das OpenR link System oder die My Renault App kann ein Mindestladestand der Batterie definiert werden, damit für die nächste Fahrt noch genügend Reichweite zur Verfügung steht. 

Mehr ist nur in Frankreich möglich, weil dort erste V2Grid-Funktionen freigeschaltet werden können.

Denn der Einspeisung ins öffentliche Stromnetz werden gesetzliche, elektrische und gebührentechnische Fragen schlagend – das allermeiste davon ist noch in Verhandlungen...

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