Die E‑Mobilitätsförderung des österreichischen Klimaschutzministeriums wird 2024 fortgesetzt.

Leonore Gewessler verspricht die weitere 5.000-Euro-Förderung für private E-Autos. Foto: Herbert Starmühler

Österreich hat es besser. Während in der Bundesrepublik die Förderung von zurzeit noch bis zu 6.750 Euro ab dem 1. Januar 2024 auf maximal 4.500 Euro fällt, bleibt in Österreich alles beim Alten: Die Förderung setzt sich dabei zusammen aus dem E‑Mobilitätsbonusanteil des Klimaschutzministeriums und dem Anteil der Automobil- bzw. Zweiradimporteure. Gefördert wird der Kauf von E-Autos für Privatpersonen mit bis zu 5.000 Euro. Private Ladeinfrastruktur wird mit bis zu 600 Euro für Wallboxen bzw. Ladekabel und mit bis zu 1.800 Euro für Gemeinschaftsanlagen in Mehrparteienhäusern gefördert. Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur wird mit bis zu 30.000 Euro gefördert. Der Kauf eines E-Motorrads wird mit bis zu 2.300 Euro gefördert.

114,5 Millionen Euro für die E‑Mobilitätsoffensive

Für das kommende Jahr 2024 stellt das Klimaschutzministerium insgesamt 114,5 Millionen Euro für die E‑Mobilitätsoffensive zur Verfügung. Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur in derzeit unterversorgten Gebieten noch weiter voranzutreiben sind im Förderprogramm LADIN weitere 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Die Zulassungszahlen bei den E-Fahrzeugen zeigen den großen Erfolg der E‑Mobilitätsoffensive des Klimaschutzministeriums. Im Rekordmonat Oktober 2023 waren bereits mehr als 23 Prozent der PKW-Neuzulassungen rein elektrisch. Derzeit machen E-Autos fast drei Prozent aller zugelassenen Autos in Österreich aus.

Maximal 60.000 Euro Listenpreis

Der Kauf von Elektroautos für Privatpersonen wird auch 2023 weiterhin mit 5.000 Euro bezuschusst. Der Brutto-Listenpreis darf dabei 60.000 Euro nicht überschreiten. Plug-in-Hybride müssen weiterhin 60 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können, um für eine Förderung von 2.500 Euro in Frage zu kommen. Seit August ist die PHEV-Förderung übrigens ausgesetzt. „Die Förderung von Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen, Reichweitenverlängerern und Range Extendern ist beendet. Das Budget dafür ist ausgeschöpft, Registrierungen sind nicht mehr möglich“, heißt es dazu offiziell. Dieser Hinweis bezieht sich dabei aber nur auf das 2023er Budget (wie der Branchendienst electrive.net meldet).

E-Motorrad weiterhin mit 1,900 Euro Förderung

Der Kauf eines E-Motorrads wird 2024 weiterhin mit bis zu 1.900 Euro gefördert. Private Ladeinfrastruktur wird mit 600 Euro für Wallboxen und mit 1.800 Euro für Gemeinschaftsanlagen in Mehrparteienhäusern bezuschusst. Für betriebliche Ladeinfrastruktur gibt es weiterhin bis zu 30.000 Euro. Die genauen Förderangebote und weitere Details werden demnächst auf der Website der Abwicklungsstelle KPC (Kommunalkredit Public Consulting GmbH) unter umweltfoerderung.at abrufbar sein.

Verkehr als Sorgenkind

„Der Verkehr ist nach wie vor das Sorgenkind im Klimaschutz. Mit der E-Mobilitätsoffensive unterstützen wir den Umstieg auf emissionsfreie Autos. Ich freue mich sehr, dass wir die erfolgreiche Förderung auch im kommenden Jahr fortführen und so in saubere und klimafreundliche Mobilität investieren – denn die Zukunft auf der Straße ist elektrisch“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilhersteller und -importeure: „Wir begrüßen, dass es auch 2024 gelungen ist, eine Elektromobilitätsankaufsförderung gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium zu vereinbaren. In Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und hoher Strompreise ist der E-Mobilitätsbonus ein geeignetes Instrument, um saubere Mobilität auch im nächsten Jahr auf die Straße zu bringen. Positiv ist insbesondere für die Konsumenten, dass die Förderung in der inhaltlichen Ausgestaltung de facto wie 2023 1:1 fortgeführt wird und daher schon allgemein bekannt ist und auch gelebt wird.“

Einspurige haben viel Potential

„Der einspurige elektrische Verkehr ist eine wichtige Mobilitäts-Säule besonders im urbanen Bereich – zur Stauvermeidung und zur Parkraumbeschaffung. Hier ist die Entwicklung weit fortgeschritten und auch in den ländlichen Regionen sehen wir viel Potential. Ich freue mich sehr, dass die Förderung auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird“, sagt Karin Munk, Generalsekretärin der Arge 2Rad, dem Dachverband der österreichischen Zweiradindustrie und Zweiradimporteure.
Hinweis

Die genauen Förderangebote und weitere Details sind demnächst auf der Website der Abwicklungsstelle KPC (Kommunalkredit Public Consulting GmbH) unter → umweltfoerderung.at abrufbar. Man kann aber die 2023er-Bedingungen als gegeben annehmen.

(hst)

 

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter