Wahrscheinlich haben Sie das auch schon gemerkt: Facebook, Instagram oder Tiktok werden zunehmend langweiliger. Denn man sieht immer mehr vom Gleichen. Ein Algorithmus ist schuld daran, ein Rechenmodell, das Sie und mich fest im Griff hat. Man zeigt uns nicht mehr das, was wir bestellt haben, sondern das, was wir bestellt haben könnten.
Ob Energie-Themen, Architektur-News oder Umwelt-Nachrichten – der Algorithmus schüttet uns mit halbwitzigen Memes, Comics oder KI-produzierten Halblustigem zu. Und wir verharren stupiderweise viel zu lange auf diesen Plattformen. Unsere Lieblingsautor*innen, die wir ursprünglich abonniert hatten, kommen kaum mehr vor.
Warum ist das so?
Sebastian Esser, deutscher Medienkenner und Publisher hat das gerade in einer Kolumne auf der Creator-Plattform steady.com erklärt. Ich zitiere ihn hier ausführlich über die Phasen der Social Media
Die Friends&Family-Ära
„Ursprünglich hat Social Media die Leute, wie wir sie kennen, unsere sozialen Beziehungen aus dem echten Leben ins Internet gebracht. Wir konnten lesen, was die Leute um uns herum zu sagen hatten. Facebook war eine digitale Kopie unserer sozialen Kontakte im echten Leben.
Die Follower-Ära
Dann brachte Tiktok die Phase der For-You-Feeds. Seitdem kommen die Inhalte nicht mehr unbedingt von Leuten, denen ich folge, sondern ein Algorithmus berechnet, welche Sorte Inhalte mir wahrscheinlich gefällt.
Auch Instagram und Facebook folgen zunehmend dieser Logik. Schon im vergangenen Jahr kamen über die Hälfte der Inhalte, die Menschen auf Instagram sehen, von Accounts, denen sie gar nicht folgen.
Die Slop-Ära
Doch auch diese Phase geht dem Ende zu, wenn man Mark Zuckerberg glaubt. Denn KI automatisiert in Zukunft nicht nur die Kuration unserer Feeds, sondern übernimmt gleich auch die Produktion von Inhalten. Das hat den Vorteil, dass die Plattformen, aber auch ihre Werbekunden komplett ohne Menschen auskommen.“
Für Medien (und Demokratien) ist die Entwicklung katastrophal. Nicht mehr der journalistische, von Menschen recherchierte, Inhalt ist relevant. Google, KI und Co. nehmen Lesezeit und Werbezeit in Anspruch – das Zeitungssterben hat begonnen. Die Umstellung von Print auf Online wird aktuell auch gerade sinnlos, weil die GROSSE SUCHMASCHINE GOOGLE beschlossen hat, zwar die Inhalte der Medien ungefragt abzugrasen und zu veröffentlichen, aber fast keine Verlinkung mehr zu den ursprünglichen Medien herzustellen.
Die Presse, die Süddeutsche oder Le Monde verlieren gerade Millionen von Klicks auf ihre Nachrichten – und damit 30 bis 50 % ihres an die Werbung verkaufbaren Leserinteresses. Und damit Millionen an Euro (oder Dollar etc.).
Und warum schreibe ich das hier?
Weil ich Ihnen, lieber Leser, liebe Leserin, erklären möchte, warum Sie bitte gerne weiterhin die Nachrichten im Newsletter von energie-bau.com konsumieren mögen – sie sind handmade für Sie zusammengestellt, recherchiert. Wir bieten Ihnen als Partner in der Wirtschaft ein informiertes Best-Publikum an. Und wir halten für Sie als Leser*in in jedem Newsletter eine Anzahl von PREMIUM-Artikeln bereit, die Sie lesen können, wenn Sie unser Bezahl-Abo (via steady.com) beziehen.
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Ihr Herbert Starmühler
Herausgeber energie-bau.com


