Kommentar von Herbert Starmühler
Herausgeber energie:bau Magazin

KOMMENTAR – Paris wird mit der SUV-Strafsteuer Schule machen – und das ist gut so.

Wenig Platz in der Stadt – dicke Brummer müssen bald mehr zahlen. Foto: pixabay

Ein Wehklagen hat eingesetzt. Den Besitzer*innen der übergroßen SUVs, also den Self-Ueberschätzungs-Vehicles unter den Autos, soll es an die Brieftasche gehen, in Paris müssen sie für das Parken bald sehr viel mehr zahlen als für „normale“ Fahrzeuge.

Die Zeitungen der Leser*innen mit den dicken Autos schluchzten und boten eine Reihe von Pro-Argumenten für die Panzerwagen. Insbesondere die Deutschen fürchten sich fast körperlich, dass man sich an ihren Ego-Teilen vergreift. Wehe, wenn Paris Schule macht!? In München, in Frankfurt, Berlin ...

Die Sorge ist berechtigt. NATÜRLICH werden die Städte nachziehen. Die Unwirtlichkeit der Städte ist mit Händen greifbar, Radwege und Verkehrsbeschränkungen sind notwendig. Für die Luftqualität, für die Umwelt, gegen die gedankenlose Energieverschwendung.

Es ist ja nur der kleinstmögliche Schritt in Richtung Verursachergerechtigkeit. Wer mit tonnenschwerem Gerät seine Tochter von der Schule abholen will, soll für das Mehr an Energie- und Platzverbrauch zahlen. Wer jeden Fußgang mit einem überhaupt nicht sportlichen Utility-Vehicle bewältigen zu müssen glaubt, welches so groß ist, dass der Blick über das Lenkrad nur unter Zuhilfenahme eines Sitzkissens möglich wird – der oder die soll blechen. Egal ob für Verbrenner oder E-SUV.

Nicht die Vergrößerung der Parkplätze ist die Lösung, sondern die Verkleinerung des Irrwegs.

Herbert Starmühler

Dr. Herbert Starmühler

Herausgeber energie:bau Magazin

ist Herausgeber dieser Publikation energie-bau.at und verschiedener Fachmagazine im Bereich Technik, Architektur und Energieeffizienz. Als seit Jahren leidenschaftlicher E-Auto-Fahrer und Bezieher eigenen Sonnenstroms ist der Journalist jederzeit für innovative Ideen zu begeistern und holt sich beim Networken gerne Inspiration für neue Projekte.