Die Investor Agenda hat für das Statement 415 Investor-Firmen gesammelt, die sich gemeinsam für einen stärkeren Ausbau von Erneuerbaren Energien einsetzen wollen und ein Einhalten des Übereinkommens von Paris fordern. Konkret geht es in dem Statement an die Führer_innen der Welt um:
- Ein Einhalten des Klima-Abkommens und der darin definierten maximalen Temperatur-Steigerung um 2 °C.
- Eine Erhöhung der Investitionen aus dem privaten Sektor in den Übergang auf grüne Technologien. Die Staaten sollen das in Regelwerken und Gesetzen verankern und einen Preis auf den Ausstoß von CO2 setzen.
- Eine Selbstverpflichtung, klima-bezogene Rechnungslegung zu verbessern und Empfehlungen der Task-Force on Climate Related Financial-Disclosures zu implementieren.
Nicht nur Altruismus
Ihre Gründe sind dabei offensichtlich. Sie verheimlichen sie auch nicht, sondern erklären sie klar in ihrem Statement. Zum einen sind sie der Meinung, die Staaten würden nicht genug tun, um die Klimaziele voranzutreiben. Wenn sich nicht alle wirklich dafür aussprechen würden, könne man das 2-Grad-Ziel nicht erreichen und die Auswirkungen davon wären fatal. Vor allem aus ökologischen Gründen, aber die sind nicht das Hauptaugenmerk der Investor Agenda.
Sie ist vielmehr besorgt darüber, welchen Effekt Klimawandel auf die Wirtschaft haben könnte. So heißt es im Statement: „Die volle Implementierung der gegenwärtigen national festgelegten Leistungen würde zu nicht akzeptierbare hohen Temperatursteigerungen führen, die substantielle negative Auswirkungen auf die Wirtschaft hervorrufen würden.“ Oder kurz: Das, was jetzt passiert, würde die Unterzeichnenden Geld kosten.
Armutszeugnis
Einerseits ist diese Entwicklung positiv. Die Gemeinschaft, die sich hier gemeinsam für eine Veränderung ausgesprochen hat, hat durch ihre hohen finanziellen Mittel auch die entsprechende Macht. Wenn diese Gruppe sich dafür ausspricht, wird klar, dass ökologisches Denken endgültig im Mainstream angekommen ist.
Andererseits ist es ein Armutszeugnis für die Regierungen dieser Welt, dass sie langsamer auf diesen Paradigmenwechsel reagieren, als jene Gruppe, die – per Definition – in erster Linie aufs Geld schaut.