Gestern sorgte die Arbeiterkammer NÖ mit einer Presseaussendung für Aufsehen, in der sie vor einem branchenbekannten Pelletshändler warnte. energie:bau fragte nach und erhielt klare Antworten.
Viel Andrang bei der Präsentation der neuen Pelletheizung von KWB.
Die Arbeiterkammer ist nicht gerade für ihre Zimperlichkeit bekannt, trotzdem ließ folgende Meldung gerade bei niederösterreichischen Pelletskonsumenten aufhorchen:

Die Firma "Superpellets" in Bad Fischau, Bezirk Wiener Neustadt, ist bei der AKNÖ einschlägig bekannt. Immer wieder melden sich Geschädigte, die Pellets bestellt und vor der Lieferung angezahlt haben. Die Ware haben sie nie zu Gesicht bekommen. Die AKNÖ-Konsumentenschützer warnen davor, eine Anzahlung zu leisten. War es zunächst die mangelhafte Qualität der Pellets, die beklagt wurde, so ist es nun die Geschäftspraxis der Firma "Superpellets". Nach einer Anzahlung für die Belieferung mit einer Jahresmenge an Pellets schauen die KundInnen durch die Finger. Die Firma bietet in ihrer Auftragsbestätigung bei Zahlung mittels Vorauskasse 2 Prozent Skonto an. Die Rechnungslegung würde dann bei Lieferung erfolgen. "Fallen Sie nicht darauf herein. Eine seriöse Firma erkennt man auch daran, dass sie vor der Lieferung kein Geld verlangt. Ein Skonto ist ein Preisnachlass,  der im Falle der Barzahlung zur Anwendung kommt", informiert AKNÖ-Konsumentenberater Ing. Horst Krumholz. "Wir raten Geschädigten bei der nächsten Polizeidienststelle Anzeige zu erstatten. Personen, die auf den günstigen Preis angewiesen sind, sollen entsprechende Qualität nach Ö-Norm und DIN bestellen, jedoch keine Anzahlung leisten. Die Bezahlung bei Lieferung muss genügen", rät Krumholz.

Diese sehr direkte Presseaussendung findet heute schon verbreitetes Echo in den österreichischen Medien. Das Internet-Magazin "Erstaunlich" äußert sich über das Schreiben der AKNÖ erstaunt,  da der Verfasser offenbar noch nichts von der Unschuldsvermutung gehört habe. Immerhin werde der Firma "Superpellets" betrügerisches  Verhalten vorgehalten, obwohl keine gerichtliche  Verurteilung vorliegt. Sie fragte direkt beim Unternehmen an und erhielt per Mail folgende Gegendarstellung des Geschäftsführers Peter Kudera:

Unter Bezugnahme unseres von soeben geführten Telefonates, teile ich Ihnen mit, dass es richtig ist, unseren Kunden 2 % Skonto anzubieten, dies wird auch in einigenwenigen Fällen genützt. Meistens bezahlen die Kunden  netto bei Lieferung! Laut unseren AGB´s haben wir 2 Monate Zeit zu liefern, dies ist auf Grund der manchmal herrschenden Rohstoffknappheit, insbesondere im Winter, notwendig. Kunden heizen aber meistens bis zum letzten Pellet und bestellen, wenn der Ofen kalt ist, nicht immer können wir zaubern und kurzfristig liefern. Wir haben derzeit mehr als 1000 Kunden und nur selten eine Reklamation. Auf Grund eines Problems eines unseres Lieferanten in 2009 beobachtet uns die Arbeiterkammer!

energie:bau fragte daraufhin beim Verein ProPellets an, Geschäftsführer Christian Rakos nimmt klar Stellung zur umstrittenen Presseaussendung: "Die Firma Superpellets ist leider schon länger als unseriöses Unternehmen branchenbekannt. Schon im vergangenen Jahr hat die Firma Pellets mit unbekannter Herkunft und Zusammensetzung vertrieben, wodurch sogar Schäden bei den Konsumenten entstanden sind. Aufgrund dieser bedenklichen Geschäftspraktiken hatten wir eigentlich gehofft, dass das Unternehmen längst konkurs ist. Die Presseaussendung der Arbeiterkammer ist also auf jeden Fall berechtigt!"
Betroffene Konsumenten sollten sich mit der Konsumentenberatung der AK-Niederösterreich (s.u.) in Verbindung setzen.
David Scheurich

AKNÖ-Konsumentenberatung, Ing. Horst Krumholz, Telefon 05 7171-1305
propellets.at
erstaunlich.at

Foto: A.S./pixelio


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