Wer sich lautstark für Umweltschutz einsetzt, wird in der Regel besonders aufmerksam beäugt. Anstatt „Wasser zu predigen und Wein zu trinken“ fing  Global 2000 bei der Energieversorgung der eigenen Büroräume an.
ISH-Messeeindrücke von 2009.
Biomasseheizungen werden aus verschiedenen Gründen, wie beispielsweise der Nähe zu den Rohstoffen oder dem großzügigem Lagerplatzangebot, überwiegend im ländlichen Bereich installiert. Wie diese jedoch auch in der Großstadt betrieben werden können, zeigt Global 2000 am Beispiel eines Wiener Gründerzeithauses. Das Gebäude wurde um die Jahrhundertwende in der Neustiftgasse 36 im 7. Wiener Gemeindebezirk errichtet. Fünf überholte Gasthermen heizten das Gebäude, als die Mitarbeiter von Global 2000 im Jahr 2006 einzogen. Heute, mehr als hundert Jahre nach der Errichtung, brennen beim Einschalten der Heizung Pellets im Keller. Der Grund für die Umrüstung auf eine Pelletsheizung „war in erster Linie eine Ökologisierung der Raumheizung“, so Rene Fischer, Geschäftsführer von Global 2000. Denn durch die Umstellung auf Pellets werden 15.000 m3 Erdgas pro Jahr substituiert, was eine Einsparung von etwa 30 t CO2 bedeutet.

Kletterpartie
Die beheizte Fläche beträgt 1.108 m2 und erstreckt sich über das ganze Büro in der Neustiftgasse  – vom Erdgeschoß bis in die zweite Etage. Eine Pelletsanlage, vom steirischen Unternehmen KWB, mit einer Leistung von 100 kW wurde installiert, um die Bürofläche bei jeder Jahreszeit warm zu halten. Die Umrüstung auf die Biomasseheizung verlief großteils reibungslos. Komplikationen gab es jedoch mit den aus der Jahrhundertwende stammenden Kaminen, denn diese waren zu klein und nicht feuchtigkeitsbeständig. Zur Lösung wurde ein 25 m hoher Edelstahlkamin im Lichtschacht montiert. Da dieser aber sehr eng war und keinen Platz für ein Gerüst bot, mussten Bauteile von Kletterern an Seilen hochgezogen und zusammengeschraubt werden.

Doppelte Einsparung
Die Notwendigkeit, die veralteten Gasthermen auszutauschen, stellte laut Fischer noch einen finanziellen Zusatzanreiz dar. Für Global 2000 Österreich bedeutet der Umbau neben dem Umweltschutz auch einen ökonomischen Vorteil. Die Investitionskosten betrugen insgesamt 74.000 € verteilen sich zu rund 11.000 € auf Heizraum und Lager (30 m3 Speichervolumen), zu 8.000 € auf den neuen Edelstahlkamin, zu 2.500 € auf die Elektrik, zu 29.000 € auf Installation und zu 23.500 € auf den Heizkessel. Gefördert wurde das Projekt vom Bund und durch ein Sponsoring von KWB, sodass sich die tatsächlichen Kosten für Global 2000 auf rund 41.000 € beziffert haben.
Durch die Investition konnten die jährlichen Heizkosten von 9.000 € auf 6.000 € gesenkt werden, die Kostenersparnis beträgt also 3.000 €. „Die Anlage amortisiert sich schon nach acht bis zehn Jahren, zieht man die Kos­ten, die für neue erforderliche Gasthermen notwendig gewesen wären, hinzu”, so Rene Fischer.

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