Dank vieler technischer Innovationen erreicht eine Solarfabrik in Eberstalzell im Bereich Wärme Autarkie. Herzstück ist ein Erdspeicher.
Bei einer Betriebsfläche von 20.000 m2 konnte Wärme-Autarkie erreicht werden.<br />


Die Gesamtbetriebsfläche des Firmensitzes von Solaranlagenhersteller Sun Master und das Beratungs-, Planungs- und Montageunternehmen Xolar beläuft sich auf 20.000 m2, eine Fläche, die größer als zwei Fußballfelder ist. Für diesen Betrieb konnte, nach Herbert Gösweiner, dem technischen Geschäftsführer von Sun Master, Wärme-Autarkie erreicht werden.

Herzstück dafür ist ein Erdwärmespeicher.

Das Erdreich unter dem Boden der Halle wird im Herbst auf 22° Celsius aufgewärmt. Dafür werden insgesamt 1.100 m² Sonnenkollektoren über den Sheds sowie an der Fassade eingesetzt. Die Ladung des entstehenden Erdwärmespeichers soll nach ca. vier Jahren gänzlich abgeschlossen sein und die Energieverluste am Boden bei nur noch 0,02 W/m2 liegen. Dann wird im Winter auch die derzeit eingesetzte Pelletsheizung nicht mehr benötigt und die Wärme könne autark erzeugt werden – ohne jegliche Hilfsmittel wie etwa einer Wärmepumpe. Mehrere Sonden im Boden überwachen die Temperaturentwicklung des Erdreichs unter der Halle. Gleichzeitig sorgt die Speichermasse an heißen Tagen für Kühlung. „Das System schaukelt schneller ein als vorausgesagt“, so Gösweiner. Auch blieben eventuell befürchtete Störungen wie ein sich einstellender Grundwasserstrom aus. Auch das Funktionieren der zentralen speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) funktioniere zufriedenstellend. Sie betätigt alle energierelevanten Regler und gleicht sie ab – rund 2.800 Signale kommen hier permanent herein. „Bei Berechnungen und Bilanzen wurden keine Fehler gemacht“, freut sich Gösweiner.

Neben dem Erdwärmespeicher wurden etwa 30 weitere innovative Techniken angewendet.
Eine davon ist beispielsweise ein Pufferspeicher mit einem Inhalt von 75 m3, der über zwei Stockwerke die ganzjährige Wärmeversorgung sicherstellt. Oder Fenster, die sich in warmen Jahreszeiten automatisch in der Nacht öffnen um kühlende Frischluft einzubringen. Weiters wird mittels thermisch angetriebener Kältemaschinen anstelle elektrischer Kompressionskältemaschinen gekühlt.

Gefördert wird die rund 25 Mio. Euro teure Demonstrationshalle vom Forschungsförderungsfonds mit rund 4,5 Mio. Euro. Vier Forschungsprojekte fallen darunter:

der Erdwärmespeicher
der Passivhausbau
der gesamtheitliche Energiehaushalt
das Demoobjekt selbst

Mehr darüber finden Sie in unserer Printausgabe.

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