Die Bindung des Gaspreises an den Ölpreis verringert sich zunehmend. Im Letzten Jahr kam es zu unterschiedlichen Entwicklungen der Preise.
"Erstmals sehen wir einen deutlichen Trend zur Entkopplung des Gaspreises vom Heizölpreis", so Peter Reese.
1965 wurde erstmals die Bindung des Gaspreises an den Ölpreis vereinbart. Russische Energieerzeuger wie zum Beispiel Gasprom schlossen langfristige Lieferverträge mit deutschen Importeuren wie E.ON Ruhrgas ab. Daraus ergab sich eine Abhängigkeit des Gaspreises vom Ölpreis. Der Preis des Gases folgte den Ölpreis normalerweise mit einer Verzögerung von sechs Monaten.

Im vergangenen Jahr jedoch stieg der durchschnittliche Ölpreis für leichtes Heizöl um knapp 29 Prozent an, während der Gaspreis in diesem Zeitraum um rund 5,5 Prozent sank. "Erstmals sehen wir einen deutlichen Trend zur Entkopplung des Gaspreises vom Heizölpreis", sagte Peter Reese, Leiter der Abteilung Energiewirtschaft beim Verbraucherportal Verivox.

Verivox führt den sinkenden Gaspreis auf die geringer werdende Nachfrage zurück. Auch Alternativen wie der Handel mit Flüssiggas und Schiefergas führte zunehmend dazu, dass Erdgas künftig ”freier” gehandelt wird. Endverbraucher können dadurch günstigere Preise anbieten und sind somit Unternehmen mit langfristigen Lieferverträgen überlegen.

Durch die Liberalisierung des Gasmarktes können die Endverbraucher zwischen mehreren Gasanbietern wählen. 2008 hatten sie laut Verivox die Wahl zwischen im Schnitt drei Gasanbietern, im Juli 2010 zwischen durchschnittlich 25. Beide Entwicklungen führen "zu immer größeren Preisunterschieden zwischen den Versorgern", sagte Verivox-Experte Reese. ”Durch geschickten Wechsel des Anbieters könne ein Durchschnitts-Haushalt rund 238 Euro im Jahr sparen”, schreibt die Kleine Zeitung.

Quelle: kleinezeitung.at
Bild: OMV

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