Die größte Ölpest der amerikanischen Geschichte scheint in der Ölindustrie kein Umdenken bewirkt zu haben: Der brasilianische Ölkonzern Petrobras möchte ein riesiges Ölfeld vor der Küste Brasiliens erschließen – trotz technisch schwierigen Voraussetzungen.
Bohrplattformen wie jene, die derzeit helfen sollen, die Ölpest vor der Küste Floridas zu bekämpfen, werden wohl auch bei den neuen Bohrungen vor der Atlantikküste Brasiliens zum Einsatz kommen. <br />


Brasiliens staatlich kontrollierte Ölgesellschaft Petrobras plant eine der größten Aktienemissionen der vergangenen Jahre, um das Ölfeld vor der Atlantikküste Brasiliens zu erschließen. 220 Milliarden Dollar will der Konzern bis 2014 in den Erwerb von Bohrplattformen, Schiffen und anderen Ausrüstungen stecken, um das insgesamt 800 Kilometer lange Ölvorkommen mit dem Namen „Pré-Sal“ anzuzapfen. Bis zu 100 Milliarden Barrel à 159 Liter Öl sollen dort lagern.

Die schwierigen Voraussetzungen für die Förderung und die sich daraus ergebenden Gefahren stellen für Petrobras dabei angeblich kein Problem dar. Die Förderung aus bisher unerschlossenen Tiefen von bis zu 7.000 Metern wird technisch extrem aufwendig und teuer werden. Vor allem auch deshalb, weil zwischen dem bereits 2.000 Meter tiefen Meeresgrund und dem eigentlichen Ölvorkommen eine mehrere Kilometer dicke Salzschicht liegt, die erst durchbohrt werden muss.

Auf Fragen nach den Risiken der geplanten Bohrung ließ Petrobras verlauten, man folge im Betrieb der Bohrungen „den besten internationalen Richtlinien, Normen und Praktiken“. Außerdem sehe ein Gesetzesprojekt vor, dass ein staatlicher Sozialfonds, der durch die künftigen Einnahmen aus den Ölkonzessionen gespeist werden soll, auch für die Finanzierung von eventuellen Notfallmaßnahmen zur Verfügung stehen wird.  

Hintergrund: Börse Online
Bild: BP

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